Maschinschriftlicher Brief mit gedrucktem Kopf und eigenhändiger Unterschrift, 1 Seite, kl-4, Wien, 14. 2. 1955, mit Kuvert. - An Dr. Arnold Sucher. Intervention für den Propagandareferenten Eugen Zink, " ... der seit sieben Jahren zu den treuesten und agilsten Parteimitarbeitern gehört und dessen Beschwerde gegen seine Einstufung als Belasteter am 1. 3. 1955 vor die Beschwerdekommission im Bundesministerium für Inneres kommt. Du kannst Dir daher sicher denken, dass wir Interesse an dem Falle haben und Herrn Zink gerne behilflich sein möchten. Ich bitte dich, dieses Schreiben lediglich als vertrauliche Information über die Person unseres Mitarbeiters ... zu werten ... ". - Auf der Rückseite des Kuverts Empfängernotizen (teilweise stenographiert) mit Nennung mehrerer Namen.
Der Jurist und spätere Unternehmer Alfred Maleta war in der Zwischenkriegszeit sowohl in der Arbeitnehmervertretung als auch in der Vaterländischen Front tätig; von 1938 bis 1941 war er in Dachau und Flossenbürg interniert. Nach dem Krieg wurde Maleta Abgeordneter und zeitweise Klubobmann der Österreichischen Volkspartei sowie Nationalratspräsident. Auf der Oberweiser Konferenz von 1949 suchte er ehemals führende Nationalsozialisten für die Volkspartei zu gewinnen, wozu ihn seine eigene Vergangenheit als KZ-Häftling gewissermaßen legitimierte. 1981 erschien Maletas Buch "Bewältigte Vergangenheit. Österreich 1932-1945". - Der Jurist und Politiker Arnold Sucher (1898-1983) war von 1936 bis zum Anschluss Landeshauptmann von Kärnten und beteiligte sich nach dem Krieg am Aufbau des Wiener Justizwesens; von 1966 bis 1968 war er Präsident des Oberlandesgerichts Wien. - Zeittypischer Beleg zur Praxis der Entnazifizierung in Österreich.
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