Müller-Einigen, Hans, Schriftsteller (1882-1950)


Eigenhändiges Billet mit Grußzeile, aufgezogenem Zeitungsporträt, fünf Gedichtzeilen aus "Anbetung der Mädchen" und Unterschrift "Hans Müller", Wien, 9. 12. 1908. "... In manchen Mädchen ist so keusche Blüte, / Und also rein glüht ihre erste Lust, / Daß du, mit dankbar seligem Gemüte, / Vor ihrem Aug der Schöpfung tiefste Güte / Und alles Lebens Deutung trinken mußt ...". - Beiliegend eigenhändige Postkarte mit aufgezogenem Zeitungsporträt, Zitat aus dem Drama "Die Sterne" und gleicher Unterschrift, Wien, Mai 1925. "Man sollte einen Menschen haben - zwischen Mutter und Tod einen Menschen! ...".

Müller-Einigen wurde als Hanns Müller in eine jüdische Familie in Brünn geboren, studierte in Wien Jus und gehörte in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts - von Karl Kraus scharf attackiert - zu den meistgespielten Autoren des Wiener Burgtheaters. Er arbeitete auch als Drehbuchautor und Regisseur in Hollywood und Berlin, war Mitautor der Operetten "Ein Walzertraum" von Oscar Straus und "Im weißen Rößl" von Ralph Benatzky und schrieb die Libretti zu den Opern "Violanta" und "Das Wunder der Heliane" von Erich Wolfgang Korngold. Den Künstlernamen "Müller-Einigen" führte er ab 1930 nach seinem Wohnort in der Schweiz; der Schriftsteller und Regisseur Ernst Lothar war sein Bruder.

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