Musil, Alois, Orientalist, Geograph und Theologe (1868-1944)


Eigenhändige Ansichtskarte mit Unterschrift, Bagdad, 22. 4. 1915. - An den Wirtschaftspolitiker und Diplomaten Richard Riedel. "Nach unsagbaren Entbehrungen, aber mit großen Erfolgen bin ich nach Ba(gh)dad gekommen, woher ich Ihnen meine aufrichtigsten Grüße übersende. Möge Allah unser Österreich und alle, die für dessen Blüte arbeiten schützen und erhalten! Ew. Hochwohlgeboren ergebenster Musil." - Etwas fleckig, Briefmarke entfernt.

Vgl. ÖBL 7, 1. - Der aus ärmlichen bäuerlichen Verhältnissen in Mähren stammende Musil konnte dank eines Stipendiums des Olmützer Erzbischofs studieren, wurde 1891 zum Priester geweiht und bildete sich in Jerusalem in den orientalischen Sprachen aus. Ab 1896 unternahm er ausgedehnte Forschungsreisen in den Nahen Osten; er entdeckte und dokumentierte dabei unter anderem mehrere umayyadische Wüstenschlösser und lernte das Leben der Beduinen kennen, unter denen er hohes Ansehen genoss. Als Professor an der Universität Wien entwickelte Musil enge Beziehungen zum Haus Habsburg und bereiste 1912 gemeinsam mit Prinz Sixtus von Bourbon-Parma Nordostarabien und Südmesopotamien. Während des 1. Weltkriegs bemühte er sich auf Wunsch Deutschlands und mit Zustimmung Kaiser Franz Josephs als Gegenspieler des "Lawrence von Arabien" um Vermittlung zwischen den mit den Briten sympathisierenden Arabern und dem mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündeten Osmanischen Reich; die vorliegende Karte entstand im Zug dieser Mission. Der Adressat Richard Riedel (1865-1944) war ab 1909 Sektionschef im Handelsministerium. - Sehr selten.

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