Pedro II., Kaiser von Brasilien (1825-1891)


Eigenhändiger Brief in französischer Sprache mit Unterschrift, 1 1/2 Seiten, kl-8, London (Briefkopf des Claridge's Hotel), um 1888. - An eine Dame. Bedauert, wegen seines gedrängten Aufenthaltes in London nur eine kurze Visite machen zu können. "Madame / Je regrette vivement que tant d'occupations à Londres dans un temps aussi court ne me permettent que de vous faire une simple visite pendant laquelle j'espère que nous pourrons causer sur tout ce qui vous interesse sans que nous soyons gênés. Merci, mille fois merci de votre lettre, et je vous prie de me recevoir avec la même bonté qu'à Edinbourg, le 27 à 9h du matin. Excusez-moi une heure si matinale - qui ... vous prouver le désir ... de vous rencontrer / Votre affectionnel / D[om] Pedro d'Alcantara". - In der linken oberen Ecke der Vorderseite leicht fleckig, zwei kleine Wischspuren.

Pedro II., Enkel des österreichischen Kaisers Franz I., zählte zu den fähigsten Monarchen seiner Zeit. Er setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein und sorgte tatkräftig für die Entwicklung Brasiliens, war jedoch seiner Einstellung und seinem Auftreten nach eher Gelehrter als Politiker; Victor Hugo nannten ihn einen Nachkommen Marc Aurels. Auf einer 1871 unternommenen Europareise besuchte er auch Wien und logierte hier im Hotel Munsch (heute Ambassador) am Neuen Markt. Die vom Kaiser verfassten und empfangenen Briefe über seine zahlreichen Reisen zählen seit 2013 zum Weltdokumentenerbe. Nach der Ausrufung der Republik in Brasilien (1889) ging der Monarch mit seiner Familie nach Frankreich ins Exil.

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