Bakst, Léon, Maler, Bühnen- und Kostümbildner (1866-1924)


Eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift, quer-12, Paris (112 Boulevard Malesherbes), 29. 8. 1922. - Ersucht einen Mitarbeiter des Schweizer Magazins "L'Illustré", seinen Chef zur raschen Überweisung eines Honorars zu drängen. "Cher Ami, ne pouvez-vous pas presser votre directeur de l'Illustré pour qu'il m'envoie le montant pour la couverture, car je profiterais de la baisse du franc maintenant! Je vous ai envoyé le reçu, l'avez-vous en? Je vous expedie ces jours le souvenir pour vous et a bientot, cher ami, votre cordialement Bakst".

Nach einem abgebrochenen Kunststudium in seiner Heimatstadt Grodno zog der als Leib-Chaim Israilewitsch Rosenberg aufgewachsene russische Maler 1893 nach Paris, wo er zum Kreis der Schriftsteller und Künstler um Sergei Pawlowitsch Djagilew und Alexandre Benoîs stieß und mit ihnen die einflussreiche Zeitschrift "Mir iskusstva" (Welt der Kunst) gründete. Ab 1909 arbeitete er überwiegend für die Bühne, wobei ihm vor allem seine farben- und formenreichen, vom russischen Symbolismus beeinflussten Ausstattungsentwürfe für die "Ballets Russes" internationale Anerkennung brachten; an der Gründung dieses bedeutenden Ballettensembles hatte er wesentlichen Anteil. Bakst war auch als Illustrator für Zeitschriften tätig und schuf etwa Titelbilder für die hier erwähnte "L'Illustré", die seit 1921 in Lausanne erschien. An der Adresse 112 Boulevard Malesherbes logierten mehrere Künstler und Künstlerinnen, teilweise in Wohngemeinschaften.

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