Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 3/4 Seite (bläuliches Papier), in-8, ohne Ort (wohl Wien), 19. 1. 1855. - An Karl Schubert in Pietro Mechettis Musikalienhandlung in Wien. "Werthester Hr: v: Schubert / Darf ich Sie bitten, Hrn Nottebohm /: der mir durch die Mittheilung seiner Trois Caprices sehr viel Vergnügen gemacht, :/ die beyfolgenden 2 Hefte mit dem Wunsche zu übergeben, Er möge dieselben als ein freundliches Andenken von mir annehmen. Ihr ergebenster Carl Czerny". - Linker Rand unregelmäßig, rückseitig Vermerk von fremder Hand.
Carl Czerny war Schüler Beethovens und Lehrer Liszts und ist heute vor allem noch als Klavierpädagoge bekannt. Der Kunsthändler und Musikverleger Pietro Mechetti (1777-1850) wurde 1811 Alleinerbe des zuvor gemeinsam mit seinem Onkel Carlo geführten Unternehmens in Wien; nach seinem Ableben übernahm seine Witwe Theresia die Firma, unterstützt von dem hier als Briefempfänger genannten Karl Schubert. Sie verstarb im Sommer 1855, worauf der Musikverlag in die Hände von C. A. Spina überging. Der deutsche Komponist und Musikforscher Gustav Nottebohm (1817-1882), der seit 1846 in Wien lebte, erwarb sich vor allem durch seine bahnbrechenden Beethoven-Studien bleibende Verdienste. 1858 wurde er Direktionsmitglied, 1864 Archivar und Bibliothekar der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.
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