Strauß, Eduard, Komponist und Kapellmeister (1835-1916)


Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 1/2 Seiten auf liniertem Doppelblatt mit goldgeprägtem Monogramm, gr-8, Baden (bei Wien), 11. 7. 1914. - An Baronin Reislin von Sonthausen ebenda. "Eure Excellenz! Ich beehre mich zur geneigten Kenntnis zu bringen, daß ich am 1. d. Nachmittags hier anlangte, leider aber in leidendem Zustand. Mein chronisches Leiden der Verdauungsorgane, zeigt sich wieder merklicher als je, und bereitet mir viel Schmerzen. Alle meine Lieblings-Promenaden konnte ich denn bisher nicht frequentieren. Auch drängt es mich Eurer Excellenz und dem lieben hochgeehrten Herrn Baron Sohn meine Aufwartung zu machen, und erlaube mir denn zu bitten, gütigst Tag und Stunde bestimmen zu wollen. Die Temperatur ist bis jetzt für mich eine zu niedrige. Ein Achtziger-Candidat braucht zum Wohlbefinden mindestens 27 Grade Wärme! Die bisherigen 'Lüftchen' aber sind für die so geringe Blutcirculation eines Greises nicht genügend! Mit der Bitte, dem hochgeehrten Herrn Baron Sohn gütigst den Ausdruck meiner hochachtungsvollsten Complimente übermachen zu wollen, zeichnet mit innigster Verehrung in treuester Ergebenheit Eduard Strauß." Mit eigenhändigem Kuvert; die letzte Seite gering fleckig. - Beiliegend eine Kabinettfotographie des Hoffotographen Julius Gerstinger (beschnitten und fleckig, Schaden am oberen Bildrand).

Stets im Schatten seines berühmteren Bruders Johann stehend, trug Eduard wesentlich zum Erfolg des Familienunternehmens bei und leitete über 30 Jahre lang alleine die Strauß-Kapelle. Zweimal gastierte er mit ihr in Nordamerika: vom Mai bis Dezember 1890 gab er Konzerte in 70 oder 80 Städten, eine zweite Tournee fand vom Oktober 1900 bis Februar 1901 statt. Unmittelbar nach dieser löste Eduard Strauß das Orchester auf und zog sich ins Privatleben zurück.

Order no. 2309-76
€ 275,-

Please click images to enlarge.
To catalog

Orders:
wa@nebehay.com
Tel. +43 1 512 54 66

Shipping prices on request.
Our Terms & Conditions apply.