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Achterfeld, [Johann Heinrich] - Braun, [Johann Wilhelm Joseph] u. a. (Hrsg.)

Zeitschrift für Philosophie und katholische Theologie. Jg. 1832 bis 1852 mit 76 (statt 84) Heften in 19 (statt 21) Bänden (mehr nicht erschienen). Köln, DuMont-Schauberg bzw. Bonn, Adolph Marcus. In-8; je Heft ca. 200-250 pp; schlichte Pappbände der Zeit mit Papierschildchen (stärker berieben und fleckig, Innengelenke teilweise gebrochen); Altersspuren, teilweise etwas stockfleckig oder gebräunt. - Es fehlen Jahrgang 1834 (Heft 9-12) und Jahrgang 1836 (Heft 17-20).

Kirchner 6781. - Umfangreiche Folge der selten angebotenen Zeitschrift, in der sich die innerkatholischen Auseinandersetzungen in Deutschland im 2. Viertel des 19. Jhs. spiegeln. Die Bonner Theologen Achterfeld und Braun traten darin unter anderem für ihren Lehrer Georg Hermes (1775-1831) ein, der ein philosophisch-aufklärerisches System zur rationalen Rechtfertigung des katholischen Glaubens entwickelte. Als sie trotz der offiziellen Verurteilung des Hermesianismus durch Papst Gregor XV. (1835) nicht von ihrer Linie abwichen, verloren sie ihre Lehrbefugnis. Die Auseinandersetzungen nahmen auch politische Dimensionen an und führten 1837 zur Verhaftung und Inhaftierung des ultramontanen Kölner Erzbischofs durch die preußische Regierung ("Kölner Wirren"). Weiterlesen

Bestellnummer 2109-1
€ 160,-


Bossuet, Jacques Bénigne

Super reunione Protestantium cum Ecclesia Catholica tractatus inter Jacobum Benignum Bossuetum Episcopum Meldensem et D. Molanum Abbatem in Lokkum. Wien, Sonnleithner, 1783. Gr-8; Titel, 3 Bll. (Erlass Kaiser Leopold I. vom 20. 3. 1691), 247 pp; mehreren Holzschnittvignetten; neuer Pappband mit goldgeprägtem Rückentitel in dekorativem Pappschuber; Titel restauriert, vereinzelt geringfügig fleckig oder feuchtrandig.

Der französische Bischof, Geschichtsphilosoph und bedeutende Kanzelredner Bossuet (1627-1704) kämpfte aktiv gegen den Protestantismus. Das vorliegende Werk fußt auf den gegen Ende seines Lebens versuchten erfolglosen Einigungsverhandlungen mit dem Lutheraner Gerhard Walter Molanus, Konsistorialdirektor in Hannover und Abt von Loccum. - Schöner breitrandiger Wiener Druck, selten. Weiterlesen

Bestellnummer 2007-4
€ 220,-


Clemens XIV. (Papst)

Zum ewigen Angedenken. - Breve vom 21. Juli 1773 betr. die Aufhebung des Jesuitenordens, gegengezeichnet von Kardinal Andrea Negroni. Wien, Trattner, 1773. Kl-8; 21 pp mit großer Holzschnitt-Vignette; geheftet mit Buntpapierrücken und nicht zugehörigem bedrucktem Deckblatt; auf dessen Rückseite gestochenes Marienbild der Fraternität "Unser Lieben Frauen Bruderschaft ein glückseelige sterbstundt zuerlangen bey denen ... Benedictinern in dem Gotteshaus und Pfarrkirchen zum Schotten in Wienn. 1777." - Knapp beschnitten, leichte Rand- und Eckmängel; Umschlag mürbe, fleckig und mit Fehlstelle am unteren Kapital.

Seltene deutsche Ausgabe. Der Papst (vormals Lorenzo Ganganelli, 1705-1774) betont zunächst seine Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben und führt dann die schon unter seinen Vorgängern gegen den Orden erhobenen Vorwürfe sowie die bereits von weltlicher Seite getroffenen Ausweisungen der Jesuiten aus mehreren katholischen Ländern an. Zur Wiederherstellung des Friedens in der Kirche "... lösen wir die mehrmalen gedachte Gesellschaft aus reifer Ueberlegung, sicherer Wissenschaft, und Kraft unsrer Apolischen Vollmacht auf, und unterdrücken sie; ... erklären wir alle Macht des Generalen, der Provincialen, Visitatoren, und aller anderer Obern dieser Gesellschaft ... auf immer für abgeschafft, und ganz vernichtet ...". Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde der Orden unter geänderten politischen Verhältnissen von Papst Pius VII. wieder restauriert. Weiterlesen

Bestellnummer 2309-7
€ 160,-


Fischer, Karl Philipp

Die Freiheit des menschlichen Willens im Fortschritte ihrer Momente dargestellt. Tübingen, Osiander, 1833. In-8; XVI, 62 pp; durchschossenes Exemplar in interimistischem Kartonumschlag der Zeit, unbeschnitten; Gebrauchs- und Altersspuren.

Eisler 182. - Die erste größere Veröffentlichung des deutschen Philosophen (1807-1865), der mit Christian Hermann Weiße und Immanuel Hermann von Fichte zu den Gründern der neueren Theistenschule zählt. - Selten. Weiterlesen

Bestellnummer 2202-29
€ 160,-


Fuhrmann, W[ilhelm] D[avid] (Hrsg.)

Handwörterbuch der christlichen Religions- und Kirchengeschichte. Zugleich als Hülfsmittel bei dem Gebrauch der Tabellen von Seiler, Rosenmüller und Vater. 3 Bde. Halle, Buchhandlung des Waisenhauses, 1826-1829. In-8; XLVIII, 756 pp; XII, 715 pp; VI, 1042 pp; Pappbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildchen und Farbschnitt (etwas berieben und bestoßen); geringe Altersspuren.

ADB 8, 190. - Alphabetisch geordnetes Handbuch, besonders zum praktischen Gebrauch für Religionslehrer bestimmt. Fuhrmann war reformierter Pfarrer in Westfalen und Schüler des Theologen August Hermann Niemeyer, der auch eine Abhandlung zu dem Werk beisteuerte. Weiterlesen

Bestellnummer 2109-24
€ 75,-


Glatz. - Wenrich, Johann Georg

Jakob Glatz, eine biographische Skizze. Wien, J. G. Heubner, 1834. Kl-8; lithogr. Porträtfrontispiz, VIII, 328, XI pp; bedruckte OBrosch. (etwas abgegriffen und fleckig); stellenweise leicht feuchtrandig, vereinzelt stärker wasserfleckig, eine Anzeichnung.

ÖBL 2, 5. - Einzige Ausgabe, enthält auch Teile des Briefwechsels. Jakob Glatz (1776-1831), evangelischer Schriftsteller, Theologe und Pädagoge, verfasste zahlreiche Kinder- und Jugendschriften und war maßgeblich an der Gründung der evang.-theolog. Lehranstalt in Wien beteiligt. Weiterlesen

Bestellnummer 1708-32
€ 65,-


[Güntherode, Karl Maria von]

Korrespondenz der Heiligen aus dem Mittelalter; und Briefe der Narren aus den neueren Zeiten. Erstes Paket (von 3). Leipzig, Weygand, 1787. Kl-8; X (recte XII, inkl. Frontispiz), 2 Bll., 272 pp; späterer einfacher Halbleinenband (Kanten berieben, Innengelenke geringfügig angeplatzt); etwas gebräunt oder unfrisch, Frontispiz und Titel angeschmutzt und leicht knittrig, vereinzelt fleckig, alter Eintrag auf Spiegel. - Das Frontispiz gestochen von Georg Friedrich Jonas Frentzel (1754-1799).

VD18 80514782; Holzmann-Bohatta 7, 5959; Hayn-G. 3, 609; vgl. auch Wurzbach 6, 15 f. - Anonyme satirisch-aufklärerische Schrift gegen Auswüchse der Religion, die an Schärfe und derbem Witz nichts zu wünschen übrig lässt und unter anderem auch Wiener Verhältnisse zum Thema hat. Sie wurde mit Verbot belegt und ist sehr selten; die 1787-1788 erschienenen Teile 2 und 3 sind seit Jahrzehnten auf keiner deutschen Auktion mehr aufgetaucht. Der Verfasser (1740-1795, auch Güntherod, Günderrode u. ä. geschrieben) trat achtzehnjährig in den Servitenorden in Innsbruck ein und unterrichtete später Rhetorik, Logik, Metaphysik und Theologie an der dortigen Hochschule. Wegen seiner nicht immer kirchenkonformen Lehrmeinungen entzog man ihm jedoch mehrere Male die Lehrbefugnis und verbannte ihn zeitweise in ein Kloster außerhalb von Innsbruck, später nach Gradiska. Auf der Reise dorthin kam er nach Wien, wo er vom Fürsten Esterhazy als Bibliothekar aufgenommen wurde. Von seinen Feinden denunziert und von der Polizei verfolgt, wurde er vom Fürsten nach Eisenstadt gebracht, dort aber auf Befehl der ungarischen Hofkanzlei 1794 festgenommen und zu den Serviten in Wien überstellt. Er wandte sich hilfesuchend an Kaiser Joseph II. und wurde rehabilitert, starb aber kurz darauf. - Eine Gegenschrift des Geistlichen, Historikers und Schriftstellers Franz Xaver Jann (1750-1828) erschien bereits 1788 unter dem Titel "Ist der Verfasser der Korrespondenz der Heiligen aus dem Mittelalter und der Briefe der Narren aus den neueren Zeiten nicht der ehrloseste Pasquillant?" in Augsburg. Güntherode selbst ließ im selben Jahr noch einen Nachtrag in Leipzig erscheinen: "Beiträge zur Correspondenz der Heiligen und Briefe der Narren sammt fünf und vierzig Preisfragen". Weiterlesen

Bestellnummer 2102-28
€ 370,-


[Hoffmann, Leopold Alois]

Der vertraute Mönch an seinen über den entworffenen Reformations Plan bekümmerten Mitbruder. Wien, ohne Verlag (Schönfeld?), 1782. Kl-8; 48 pp (inkl. Titel mit Vignette); späteres Halbleinen mit Buntpapierbezug und unbeschriftetem Deckeletikett; Titel zweimal schwach gestempelt, gebräunt und im Falz restauriert; stellenweise etwas stockfleckig.

Hayn-G. III, 5086 (mit etwas abweichendem Titel). - Anonym erschienenes Pamphlet in Briefform zur Verteidigung der Josephinischen Kirchenreform. Der aus Böhmen stammende Autor (1760-1806) fand in Wien Kontakt zu den Freimaurer- und Illuminatenzirkeln und entfaltete hier eine rege publizistische Tätigkeit. 1790 erhielt er eine Professur an der Wiener Universität, wurde von Kaiser Leopold II. aber vor allem als Spion eingesetzt; sein ursprüngliches Engagement für die Ideen der Aufklärung wich bald einer reaktionären und anti-freimaurerischen Haltung. Mit Leopolds Tod (1792) verlor er seinen Unterstützer, wurde pensioniert und zog sich verbittert nach Wiener Neustadt zurück. - Eine von mindestens zwei mit dem Druckvermerk "Wien 1782" erschienenen Ausgaben. Weiterlesen

Bestellnummer 2309-34
€ 110,-


Jordan, Sylv.

Die Jesuiten und der Jesuitismus. (Erweiterter Sonderabdruck aus dem von C. von Rotteck und C. Welcker hrsg. Staatslexikon). Altona & Leipzig, Hammerich, 1839. In-8; IV, 179, (1) pp. - [Beigebunden:] Friedrich Kortüm, Die Entstehungsgeschichte des Jesuiten-Ordens, nebst einem Schlußwort über die neuen Jesuiten. Nach den Quellen dargestellt. Mannheim, Bassermann, 1843. VII, 94, pp, 1 Bl.; schlichtes Ln. d. Zt. mit unbeschriftetem Papierschildchen (etwas berieben und fleckig); der unbeschnittene Buchblock tlw. leicht knittrig oder fleckig. - Die Vorsätze von alter Hand vollständig beschrieben mit Exzerpten und Kommentaren zum Thema.

Zwei Studien mit liberal-antijesuitischer Tendenz. Der in Tirol geborene Jurist Franz Sylvester Jordan (1792-1861) betätigte sich bereits im Vormärz auch als Politiker und war zeitweise inhaftiert. Weiterlesen

Bestellnummer 1710-48
€ 80,-


Kant, [Immanuel] (Pseud.)

Antwortsschreiben des Professors Kant in Königsberg an den Abt Sieyes in Paris 1796. Aus dem lateinischen Originale übersetzt. Ohne Ort und Verlag, 1797. Gr-8; 112 pp; schlichter Pappband der Zeit (angeschmutzt und bestoßen); breitrandiger Druck auf unten unbeschnittenem Bütten; mäßige Gebrauchs- und Altersspuren.

VD 18 10687017; nicht bei Weller. - Der fingierte Brief wurde dem Philosophen noch zu seinen Lebzeiten (1724-1804) unterschoben und ist vermutlich in Basel oder Frankfurt/M. erschienen. Er befasst sich kritisch mit der Französischen Revolution und entwirft für die republikanische Zukunft eine neue ideale Lebensordnung auf der Grundlage von Aufklärung und christlicher Religion; zum Schluss deutet der unbekannte Verfasser die Namensfälschung selbst an. Der Priester und Staatsmann Emmanuel Joseph Sieyès (1748-1836) war einer der Haupttheoretiker der Revolution und der Ära des Französischen Konsulats; er veröffentlichte 1789 die bis heute auflagenstärkste politische Flugschrift "Qu’est-ce que le Tiers État?" (Was ist der Dritte Stand?). Weiterlesen

Bestellnummer 2205-35
€ 240,-


Kreuzwegandacht

Heiliger Kreuzweg Jesu Christi ... Abgetheilt in vierzehn Stationen oder Beth-Orte bis zum heiligen Grabe. Linz, Joh. Weinmayr, 1839. In-12; 51 pp mit 4 ganzseitigen Holzschnitten; schlichter Kartonumschlag der Zeit (etwas berieben, hinterer Deckel unten im Falz gelöst); etwas stockfleckig, insgesamt gut erhalten.

Seltener Linzer Druck mit volkstümlich-naiven Illustrationen. Weiterlesen

Bestellnummer 2305-46
€ 75,-


Mariazeller Gebetbuch

Ganz neues Großzellerisches Blumenbüschlein. Im großen Drucke. Worin überaus anmuthige Gebether zur Morgens- und Abendszeit, zur heiligen Messe, Beicht, Communion, und bey Wallfahrten ... enthalten sind ... Neu durchgesehen und stark verbessert. Mariazell, Kajetan Laufenstein, um 1820/1825. In-12; gest. Frontispiz, 374 pp (inkl. Titel rot-schwarz), 4 Bll. Inhaltsverzeichnis; Leder der Zeit mit etwas Blindprägung auf Deckel und Rücken (berieben und bestoßen, Rücken rissig und mit Fehlstellen, Vorsätze unschön ausgebessert); in etwas beschädigtem Lederschuber mit Streicheisenverzierung; Frontispiz und letzte Seite jeweils mit fliegenden Vorsatz verklebt, Seiten teilweise hart beschnitten, gelegentlich etwas knittrig oder fleckig; insgesamt gut erhalten.

Frühe undatierte Ausgabe dieses beliebten, mehrfach aufgelegten Andachtsbuchs. Enthält auch eine kurze Geschichte der Basilika sowie eine Reihe von Wallfahrtsliedern. Weiterlesen

Bestellnummer 2309-49
€ 120,-


Martin, Sebastian

Triumphus Eucharisticus. Das ist: Gründtlicher, außführlicher Bericht, daß dem Layen gnug sey vnter einer Gestalt deß Brodts zu Communiciren, oder das H. Abendtmal zunemmen, mit allerley einreden der Lutheraner, und derselben auß Gottes Wort geführter ablegung, Vom H. MeßOpffer. Von der Lutherischen Ubiquitet. Von der Calvinischen Vacuitet. Wien, Michael Rickhes, 1632. In-8; 8 Bll., 212 pp, 2 Bll.; mit Zierleisten und Initialen; marmorierter Pappband der Zeit mit späteren Rückenschildchen (etwas berieben und bestoßen, Vorsätze stockfleckig); vereinzelt etwas fleckig, insgesamt sehr gut erhalten.

VD17 12:111192W; Mayer (Wiens Buchdrucker-Geschichte) 1, 1227; vgl. Hurter 3, 305. - Theologische Streitschrift aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs zur Eucharistie, besonders zur Frage des Laienkelchs. Der aus Inning in Bayern stammende Autor - seine auf der Titelseite angeführte Herkunftsbezeichnung wird manchmal irrtümlich für seinen Eigennamen gehalten - war katholischer Pfarrer im niederösterreichischen Gobelsburg. Das Werk ist sehr selten und wegen seiner kräftigen, oft polemisch-derben Sprache bemerkenswert. Gewidmet ist es dem bayerischen Domherrn Marquard von Schwendi (1574-1634), der ab 1626 Administrator des Bistums Passau war und großen Anteil an der Errichtung der Universität Salzburg hatte. Weiterlesen

Bestellnummer 2305-55
€ 480,-


Rádl, Em.

Geschichte der biologischen Theorien seit dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig, Engelmann, 1905-1909. Gr-8; VII, 320 pp; X, 604 pp; einfacher Halbleinenband der Zeit mit goldgepr. Rückentitel.

ÖBL 8, 378. - Erste Ausgabe. Der aus Böhmen stammende Philosoph Emanuel Radl (1873-1942) fand zunächst von den Naturwissenschaften zur Naturphilosophie. Als Schüler Masaryks vertrat er dessen Realismus und engagierte sich auch politisch. Das vorliegende frühe Werk ist durch zwei Register erschlossen und erschien auch auf Tschechisch und Englisch. Weiterlesen

Bestellnummer 2209-74
€ 75,-


Stundenbuch

Uffizio della B. V. Maria Secondo la Volgata Edizione / Glossa Latina / Parafrasi Italiana e dissertazione Liturgica di Saverio Mattei. Siena, Pazzini Carli, 1777. Kl-8; gestochenes Frontispiz, gest. Titel, 2 Bll., XLVIII, 345 pp, 8 Kupfertafeln; prachtvoller dunkelgrüner Maroquinband der Zeit mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung, Wappensupralibros auf beiden Deckeln, Goldfileten, Steh- und Innenkantenvergoldung, Buntpapiervorsätzen, Goldschnitt und zwei Lesebändchen (minimal berieben); Titel mit blauem adeligem Wappenstempel, gelegentlich leicht stockfleckig (zumeist im Schnitt), winzige Erwerbungsvermerke auf Vorsätzen, weißes Schlussblatt und hinterer flieg. Vorsatz etwas wurmspurig, insgesamt sehr gut erhalten.

Schönes lateinisch-italienisches marianisches Stundenbuch mit einer Einführung des Literaten, Juristen und Musikwissenschaftlers Saverio Mattei (1742-1795), der einige Jahre zuvor die hebräischen Psalmen ins Italienische übertragen hatte. Mit doppelblattgroßer gedruckter Widmung der Gebrüder Pazzini an Maria Ludovica von Spanien (1745-1792), die durch ihre Heirat mit dem späteren Kaiser Leopold II. österreichische Erzherzogin und Großherzogin der Toscana wurde. Die mit "Typis Pazzini Carli" bezeichneten Tafeln zeigen überwiegend Szenen aus dem Leben Marias. Weiterlesen

Bestellnummer 2105-84
€ 750,-


Taufritualbuch (österr. Kaiserhaus)

Liber Baptismalis (Deckeltitel). 3 Teile in 1 Band. Wien,Trattner, 1750. In-4. Umfasst: Ritus baptismalis parvulo serenissimo Archi-Duci in Aula Caesarea solemniter conferendus (2 Bll., 26 pp) - Ritus baptismalis parvulae serenissimae Archi-Duci in Aula Caesarea solemniter conferendus (26 pp) - Functio ad introductionem post partum augustissimae Imperatricis solemniter peragenda (10 pp). Durchgehend rot-schwarz gedruckt mit Zierbordüre; mit zahlreichen oft wiederholten Holzschnitt-Vignetten sowie zwei Notenzeilen; rotbrauner Lederband der Zeit mit reicher, jetzt weitgehend verblasster Goldprägung (auf beiden Deckeln Kaiserwappen als Supralibros und Bordüre mit Eckfleurons) sowie dreiseitigem Goldschnitt; der Einband leicht berieben und vermutlich etwas restauriert, im Text gelegentlich leichte Druckabklatsche; stellenweise etwas stock- oder wachsfleckig, einzelne unbedeutende Farbstriche, insgesamt wohlerhalten und frisch.

Katholisches Formularbuch zur Taufe neugeborener Erzherzöge und Erzherzoginnen. Ihre Taufe stellte eine Staatsangelegenheit dar und wurde vom apostolischen Nuntius oder in seiner Vertretung vom Wiener Erzbischof vorgenommen, wobei auch die "Musica Caesarea" in die Anweisungen miteinbezogen ist. Den Abschluss bildet die rituelle "Aussegnung" der kaiserlichen Wöchnerin; sie war mit dem ersten Kirchgang nach der Geburt verbunden und geht auf das jüdische Reinigungsritual nach einer Geburt zurück. Bemerkenswert ist das Buch vor allem durch die piktogrammartigen bildlichen Erläuterungen, die den lateinischen Text ergänzen und heute unfreiwillig komisch wirken. - Sicherlich nur in kleinster Auflage gedruckt und sehr selten. Weiterlesen

Bestellnummer 2009-71
€ 1100,-