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1. Weltkrieg - Hitschmann-Steinberger, Marianne

"Unsere Kinder im Weltkriege". Serie von 6 ungelaufenen farblithographierten Propagandakarten bei Postkartenverlag B.W.K.W., Wien 1916, Nr. 26-31, im Stein monogrammiert MHS. - Die vermutlich so komplette Serie konnte für Festpost portofrei verwendet werden und umfasst: "Wir sammeln Gummi!" - "Der Sammelwagen kommt!" - "Gott erhalte ..." - "Metallsammlung" - "Großer Sieg über die Russen!" - "Extra-Ausgabe!"

Marianne Hitschmann-Steinberger (1887-1919) besuchte die von Rosa Mayreder gegründete private Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien. Die jung verstorbene Künstlerin schuf vor allem Gebrauchsgraphik in der Formensprache der Wiener Moderne und illustrierte mehrere Jugendschriften. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-1
€ 100,-


Abraham a Sancta Clara

Abrahamisches Bescheid-Essen Soll man wohl nicht vergessen, Er hat es hinterlassen, Mir gfallt es über die massen, Wer nicht will glauben diß, Steck Brillen auf und liß ... Aus den hinterlassenen Manuscriptis ... vorgesetzt und aufgetragen Von P. Fr. Alexandro à Latere Christi. Wien und Brünn, G. Lehmann, 1719. In-8; gest. Frontispiz, 11 Bll. (inkl. Titel rot-schw.), 616 pp, 18 Bll. Register; mit mehreren Kopfleisten und Initialen; Lederband der Zeit mit Rückenschildchen und reicher Rückenvergoldung (geringfügig berieben, Innengelenke angeplatzt); ganz vereinzelt etwas knittrig. Insgesamt sehr schönes und praktisch fleckenfreies Exemplar in einem dekorativen zeitgenössischen Ganzlederband.

Bertsche 59, 2; Faber du Faur 1130. - Zweite Ausgabe dieser Predigtsammlung, posthum veranstaltet von einem bayrischen Mitbruder des wortgewaltigen Augustinerpaters und Barockdichters (eigentlich Ulrich Megerle, 1644-1709); die Erstausgabe erschien zwei Jahre zuvor im selben Verlag. Das Frontispiz zeigt ein höfisches Bankett mit Abraham als Speisenmeister, der - in Anlehnung an eine Episode im Alten Testament (Gen 15, 11) - drei Raubvögel von der Tafel vertreibt. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-2
€ 300,-


Aigner, Robert (1901-1966)

[Die Kartenspieler]. Lithographie auf Chamois-Bütten aus aus der Jahresmappe der Gesellschaft für vervielfältige Kunst, Wien 1929, 33 x 27 cm. - Im Stein monogrammiert und datiert, zusätzlich im Unterrand mit Bleistift signiert.

Aus der Vorzugsausgabe der Jahresmappe. Die Normalausgabe ist auf Velinpapier gedruckt, typographisch beschriftet und unsigniert. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-3
€ 130,-


Altenberg, Peter, Schriftsteller (1859-1919)

Eigenhändiges Manuskriptblatt ohne Unterschrift, 1 Seite, kl-4, Wien (Briefpapier des Graben-Hotels), um 1915. - "Abgesehen vom Talent, könnte ich alle dieselben Sachen schreiben wie dieser Peter Altenberg. Wenn ich nämlich ebenso unverschämt wäre, und dieses ununterbrochene und überflüssige Bedürfnis hätte, die Menschen über irgend etwas aufzukären! Ich bin direkt froh, dass Sie "irre gehen". Wer hat mich aufgeklärt?! Etsch!" - - - Meine Mama sagte immer zu mir noch in den sogenannt guten Zeiten: 'Wenn wir die 20000 Kronen hätten, die wir jährlich ausgeben, so hättest Du ein Recht, uns Vorwürfe zu machen, dass wir sie ganz ausgeben! Da wir sie aber nicht haben und dennoch ausgeben, ist es eine Taktlosigkeit von Dir!'" - Auf dünnem Papier mit Faltspuren.

Leicht abweichend gedruckt in "Fechsung" (Berlin 1915, 166), dort zusammen mit anderen Kurztexten unter der Überschrift "Splitter". Für Altenberg typische Skizzen in seiner charakteristischen Handschrift. Der Dichter, einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Kaffeehausliteratur der Wiener Moderne, lebte von 1913 bis zu seinem Tod im Graben-Hotel. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-4
€ 650,-


Arneth, Joseph

Ueber das Tauben-Orakel von Dodona. Zur Erklärung einer antiken Erz-Münze der Epiroten in der Münzsammlung des Stiftes St. Florian. Wien, Peter Rohrmann, 1840. Kl-4; Titel mit gestochener Vignette, 30 pp; bedruckte Orig.-Broschur, unbeschnitten (etwas lichtspurig und mit kleinen Läsuren); am unteren Rand durchgehend stärker knittrig.

Der österreichische Archäologe und Numismatiker Joseph Calasanz Ritter von Arneth (1791-1863) war seit 1811 im k. k. Münz- und Antikenkabinett in Wien tätig und leitete es ab 1840. Die seltene Abhandlung ist in Form eines Briefes an seinen Bruder Michael Arneth verfasst, der als Augustiner-Chorherr von 1823 bis 1854 Propst von Stift Sankt Florian war. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-5
€ 85,-


Bahr, Hermann, Schriftsteller (1863-1934)

Billet mit eigenhändigem Spruch "Lerne leben!" und Unterschrift, 9 x 12,5 cm, 29.(?) 3. 1922. - Zusammen mit einer reproduzierten Porträtzeichnung und einer maschinschriftlichen Würdigung Bahrs doppelseitig auf Karton montiert.

Der österreichische Schriftsteller und Kulturkritiker gilt als Prophet und Vermittler der Moderne. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-7
€ 65,-


Barbier, George - Vaudoyer, Jean-Louis

Album dédié a Tamar Karsavina. Paris, Collections Pierre Corrard, Mai 1914. In-4; 12 Bll. mit 3 Vignetten, 12 pochoirkolorierte Lithographien (tlw. mit kleinen Remarquen); illustrierte Originalbroschur (etwas gebräunt und mit kleinen Läsuren); die ersten Textblätter mit kleinem Fettfleck, die Tafeln nahezu tadellos. - Nr. 97 von 500 (gesamt 512) Exemplaren auf vélin d'arches, im Druckvermerk vom Verleger monogrammiert. *** 12 leaves with 3 vignettes, 12 pochoir colored lithographs (some with small remarques); illustrated original wrappers (somewhat browned and with small tears); first text leaves with small grease stain, plates almost immaculate. - No. 97 of 500 (512 in total) copies on vélin d'arches, monogrammed by the publisher in the printer's note.

Monod 979; Carteret IV, 59; Derra de Moroda 219. - Die seltene Originalausgabe. Die in St. Petersburg geborene Tamara Platonovna Karsavina (1885-1978) wurde 1909 Mitglied der von Sergej Djagilev gegründeten Ballets Russes, die zunächst in Paris große Erfolge feierten. Das vorliegende französische Album huldigt ihren Rollen (unter anderem Sheherezade, Salome und Petruschka) in prachtvollen Kostümentwürfen des Malers, Illustrators und Art-déco-Modeschöpfers George Barbier sowie in Gedichten des Kunsthistorikers und Schriftstellers Jean-Louis Vaudoyer. *** Rare original edition. Born in St. Petersburg, Tamara Platonovna Karsavina (1885-1978) became a member of the Ballets Russes in 1909. This French album pays homage to her roles (including Sheherezade, Salome and Petrushka) in magnificent costume designs by the painter, illustrator and art deco fashion designer George Barbier and in poems by the art historian and writer Jean-Louis Vaudoyer. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-8
€ 3600,-


Bedoukian, Paul Z.

Coinage of Cilician Armenia. Revised edition. Danbury, Eigenverlag, 1979. Gr-8; XXXIe, 494 pp mit einer Kartenskizze und 3 Diagrammen, 12 Tafeln; goldgepr. Orig.-Kunstleder. Neuwertig.

Clain-Stefanelli 7431. - Standardwerk zur mittelalterlichen Münzprägung Armeniens. Die erste Ausgabe erschien 1962 in der Serie "Numismatic Notes and Monographs". Weiterlesen

Bestellnummer 2403-9
€ 75,-


Beethoven. - N. N.

Beethoven (Portfolio mit Text- und Tafelteil). Wien, Druckerei Luigard, (1927). In-folio; 8 pp mit 1 Abb., 15 lose teils farbige Tafeln; in Orig.-Kartonmappe mit montierter Deckelillustration (Mappe mit kleinen Mängeln, möglicherweise fehlt eine Umschlagklappe); Text- und Tafelteil mit leichten Gebrauchs- und Altersspuren, eine Tafel mit kleinen Druckstellen, insgesamt ordentlich.

Seltener Privatdruck(?) mit einer anonymen Würdigung des Komponisten zum 100. Todestag und reproduzierten Bildern zu Leben, Werk und Nachwirkung. Das im Druck undeutlich monogrammierte Umschlagbild stammt von 1925. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-10
€ 140,-


Biermann, Wolf, Lyriker und Liedermacher (geb. 1936)

Eigenhändiges Gedicht "Das Barlach-Lied" (3 Strophen mit Refrain), darunter eigh. Widmung und Unterschrift in Spiegelschrift, 1 Seite, in-4, ohne Ort (wohl Hamburg), 10. 4. 1991. - "Ach, Mutter, mach die Fenster zu / Ich glaub, es kommt ein Regen / Da drüben steht die Wolkenwand / Die will sich auf uns legen ...". Der Widmungstext lautet: "Lieber Reinhold Eberhardt, voilá, da haben Sie das Barlach-Lied. Ich schrieb es, glaube ich, 1963, oder bald danach, für einen DEFA-Film, nach einer Novelle von Franz Fühmann über eine Episode in Barlachs Leben: Die Nazis klauten den schwebenden Engel aus der Kirche in Güstrow. Der Film wurde verboten - aber das Lied überlebte - wie Ihr Wolf Biermann". - Faltspur, kleine Mängel am oberen Rand.

Schönes Autograph mit einem der populärsten Lieder Biermanns (Erstveröffentlichung 1969). Weiterlesen

Bestellnummer 2403-11
€ 300,-


Billinger, Richard, Schriftsteller (1890-1965)

Ganzseitiges Gedichtfaksimile mit gedruckter Danksagung für Glückwünsche zum 70. Geburtstag und eigenhändiger Unterschrift, 1 Seite, kl-4, 2. 7. 1960. - "Was ist ein Jubilar? / Verehrt von einer Schar / von Freunden, die sich darüber freuen / jünger zu sein als der gefeierte Alte, / ihm gerne den Weihrauch streuen / und ihm singen das 'Gott erhalte!' / Was kann ein Jubilar? / Nichts, als in Geduld sich fassen, / aus den schimmernden Gelassen / seines Selbst, seines Ichs, seines Herzens / die Träne keltern des Verschmerzens / der Jugendsonnenstärke, / ausruhen auf seinem Werke, / das ihm gar nicht unsterblich dünkt, / warten, bis die Tür zuklinkt, / er den Würmern gehört und den Maden, / ein grabgeschirmter Düngerfladen. / Was ist ein Jubilar? / Ein Kinderspott! Ein alter Narr! / Einer, der die Bettlersuppe trinkt, / hinter dem vollen Erntewagen / zu den Stoppeln des geleerten Ackers hinkt."

Der einstmals gefeierte, nach dem Krieg jedoch in Vergessenheit geratene homosexuelle Lyriker, Dramatiker und Erzähler verbrachte seinen Lebensabend alkoholkrank in Linz, wo er in Kaffee- und Gasthäusern ein meist verständnisloses Publikum mit seinen Texten konfrontierte. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-12
€ 75,-


Bittner, Julius, Komponist (1874-1939)

Eigenhändige Notenzeile mit Unterschrift auf der Rückseite einer Bildkarte des Schreinzer-Quartetts, in Bleistift, 3 Takte, Wien, 12. 4. 1924. - Minimal fleckig, leichte Klammer- und Montagespuren. Beiliegend eine zugehörige Sammlernotiz sowie ein Zeitschriftenausschnitt von 1923 mit einem faksimilierten Notenzitat Bittners.

Bittners spätromantische Opern ("Die rote Gred" u. a.) wurden zunächst viel gespielt, nach dem 2. Weltkrieg geriet der in der Nachfolge Wagners stehende Komponist aber allmählich in Vergessenheit. Karl Schreinzer war Mitglied der Wiener Philharmoniker und begründete zusammen mit Karl Machek (ebenfalls Philharmoniker), Franz Kriwanek und Josef Mikulas eine eigene Gattung des Schrammel-Quartetts. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-13
€ 130,-


Braque. - Mangin, Nicole S. (Hrsg.)

Catalogue de l'oeuvre de Georges Braque: Peintures 1942-1947 [und:] Peintures 1948-1957. 2 Bde. Paris, Maeght Éditeur, 1959-1960. Kl-4; 2 Bll. (inkl. Frontispiz),128 Tafeln (davon 12 farbig) mit rückseitigem Text, 3 Bll.; 3 Bll. (inkl. Frontispiz), 136 Tafeln (davon 9 farbig) mit rückseitigem Text, 3 Bll., 4 Tafeln Nachträge im originalen bedruckten Kartonumschlag als Beilage; Leinenbände in Spiralmechanik mit farbiger Deckelillustration; Rücken etwas gebräunt, sonst nur geringe Alters- und Gebrauchsspuren.

Arntz I, 23. - Zwei von insgesamt sieben Teilen des chronologisch aufgebauten Werkkatalogs der Gemälde. Als Frontispiz in jedem Band ein schönes Lichtdruck-Porträt des Künstlers. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-16
€ 480,-


Bruckner, Anton, Komponist (1824-1896)

Signierte Radierung auf China von Jakob Groh (1855-1917) mit Notenzeile als Remarque, Wien um 1890, Bildformat 40 x 30 cm, Plattengröße 48 x 35 cm, Blattgröße 63 x 48,5 cm. Erschienen im Kunstverlag V. A. Heck; auch in unsignierter Variante mit typographischer Künstler- und Verlagsadresse bekannt. - Im Unterrand minimal stockfleckig, insgesamt ausgezeichnet erhalten und frisch.

Grasberger 177 (mit irriger Angabe zur Vorlage). - Großformatiges zeitgenössisches Porträt nach einer um 1890 gemachten fotographischen Aufnahme von Anton Paul Huber. Die Notenzeile gibt den Beginn von Bruckners 3. Symphonie wieder, der Violinschlüssel ist seitenverkehrt. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-17
€ 750,-


Brunner, Ludwig

Eggenburg. Geschichte einer niederösterreichischen Stadt. 2 Bände. Eggenburg, Verlag der Stadtgemeinde, 1933/1939. Kl-4; XIV, 369 pp; XVI, 443 pp; mit zahlreichen teils farbigen Textabb. und Tafeln (diese teilweise gefaltet); goldgepr. Orig.-Leinenbände mit orig. Schutzumschlägen (davon einer mit leichten Gebrauchsspuren); Titelblätter gestempelt, Bibl.-Schildchen auf Innendeckel; Bd. 2 papierbedingt innen leicht gebräunt, insgesamt sehr gut erhalten.

Gesuchtes Heimatbuch. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-19
€ 175,-


Brunner-Traut, Emma - Brunner, Hellmut

Die ägyptische Sammlung der Universität Tübingen. 2 Bände. Mainz, Philipp von Zabern, 1981. In-4; XII, 386 Seiten mit 786 Abb.; X, 168 Tafeln (davon 10 farbig) mit 1502 fotographischen Abb.; goldgepr. Orig.-Leinenbände; leichte äußere Gebrauchsspuren, sonst neuwertig.

Übersichtlich gegliederte wissenschaftliche Präsentation der bedeutenden Sammlung mit guten Abbildungen. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-20
€ 300,-


Buber, Martin, Religionsphilosoph (1878-1965)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 Seite, gr-8, Jerusalem, Dir Abu Tor, 5. 3. 1944. - An den Rechtsanwalt, Übersetzer und Redakteur Max Strauss. "Dear Dr. Strauss, Please let me know, if any copy of "Muckensturm" is yet in your hands, and if so, send it please to our literary agent Mr. Franz J. Horch, 141 West 23rd Street, New York City. I do not know, if Bermann Fischer has returned in its time to your address the copy he had received from me. We would thank you very much, if you would kindly clear up the state of things and inform me about it by air mail. With kind regards, yours sincerely Martin Buber". - Auf Luftpostpapier geschrieben.

Der Roman "Muckensturm. Ein Jahr im Leben einer kleinen Stadt" wurde von Bubers Ehefrau Paula in den Jahren 1938 bis 1940 verfasst und behandelt die Anfänge des Nationalsozialismus in einer deutschen Kleinstadt - gemeint ist damit Heppenheim, wo die Familie Buber von 1916 bis 1938 lebte. Nach der Verwüstung seines Hauses durch die Nationalsozialisten emigrierte Buber nach Jerusalem. Der Verlag Bermann Fischer publizierte zunächst in Schweden, dann in den USA Exilliteratur. Der Roman "Muckensturm" konnte allerdings erst 1953 bei Lambert Schneider in Heidelberg unter dem Pseudonym Georg Munk veröffentlicht werden; eine Neuausgabe unter dem Namen Paula Buber erschien 2008. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-21
€ 370,-


Carnuntum

Bericht des Vereins Carnuntum in Wien für die Jahre 1897 [bis] 1911. 9 Bände. Wien, Selbstverlag, 1899-1914. In-4; je Bd. ca. 120-330 pp mit zahlr. Abb., Taf. und Plänen; Orig.-Leinenbände mit goldgepr. Rückentitel und Deckelvignette (bis Jg. 1901 wechselnd, ab Jg. 1902 wiederholt) und dreiseitigem Rotschnitt; Einbände mit Gebrauchsspuren, innen sehr gut erhalten.

Die Folge enthält vor allem großzügig illustrierte Ausgrabungsberichte. Der 1885 gegründete und als "Gesellschaft der Freunde Carnuntums" bis heute bestehende Verein Carnuntum legte den Grundstein für die systematische Erforschung der Römerstadt östlich von Wien und sorgte für die Errichtung des 1904 eröffneten Museums Carnuntinum. Die dekorativen Einbände imitieren Halblederbände und beinhalten zum Teil Berichte aus zwei oder drei Jahren. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-22
€ 240,-


Dier, Erhard Amadeus (1893-1969)

9 (statt 10) teils mehrfarbige Radierungen auf China aus der Mappe "Ewige Melodien" (Wien - Leipzig 1922), alle eigenhändig im weißen Unterrand bezeichnet und signiert, Bildformat je ca. 18 x 15 cm. - Bildimpressionen zu folgenden musikalischen Werken: Haydn, Die Schöpfung; Mozart, Don Juan; Schubert, Deutsche Tänze; Schumann, Träumerei; Chopin, Nocturne; Wagner, Der fliegende Holländer; Joh. Strauß, Frühlingsstimmen-Walzer; Debussy, Faun und Nymphe; H. Wolf, Aus dem spanischen Liederbuch. - Ohne das Beethoven-Blatt.

Der österreichische Maler und Graphiker Erhard Amadeus Dier (auch Erhard Dier-Amadeus) illustrierte unter anderem mehrere Bücher. Während der NS-Zeit war er im Widerstand tätig. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-23
€ 180,-


Don Carlos. - Elisabeth von Valois, Königin von Spanien (1545-1568)

Eigenhändiger Brief ohne Unterschrift, 1/2 Seite, in-4, ohne Ort und Datum (wohl Madrid oder Aranjuez, Juli 1568), rückseitig adressiert "A Monssieur lambassadeur". - Geheimschreiben (klein gefaltet, am rechten Rand Nadelspuren), wohl an Raimond Beccarie de Fourquevaux, den französischer Botschafter am spanischen Hof. Über den bevorstehenden Tod des Infanten Don Carlos. "monssieur lambassadeur jay eu au jaurduy de fort movaises [nouvelles] (Einfügung, wohl von fremder Hand) du prince parquoy il me samble quil vaut mieux que monssieur ... Cest atande a venir aun autre jour je Vous envoye les lettres dans lesquelles je me remets a vous je ne pance pas quil passe cete nuit" (Herr Botschafter, ich habe heute ganz schlechte Nachrichten vom Prinzen gehabt ... ich denke nicht, dass er diese Nacht überleben wird). - Stellenweise braun- und tintenfleckig.

Elisabeth, Tocher Heinrichs II. von Frankreich und Katharinas von Medici, war die dritte Gemahlin von Philipp II. Ursprünglich mit dessen Sohn Don Carlos verlobt, wurde sie nach dem Tod von Philipps zweiter Frau als vierzehnjährige französische Prinzessin mit dem spanischen König verheiratet, was den Frieden zwischen Frankreich und Spanien sichern sollte. In ihre Rolle als spanische Königin lebte sie sich gut ein, wie auch ihre Ehe mit dem wesentlich älteren Philipp glücklich gewesen sein dürfte. Ihr körperlich und geistig zurückgebliebener Stiefsohn Don Carlos war kränklich, litt unter Wahnvorstellungen und wurde wegen seiner Unberechenbarkeit von seinem Vater unter Hausarrest gestellt. Der Infant verstarb am 24. 7. 1568 im Alter von 23 Jahren, Elisabeth folgte ihm wenige Wochen später nach einer Fehlgeburt; beide wurden im Monasterio de San Lorenzo de El Escorial beigesetzt. Die angebliche Liebesbeziehung zwischen Don Carlos und Elisabeth, wie sie unter anderem von Schiller literarisch verarbeitet wurde, gehört in den Bereich späterer romantischer Legendenbildung. - Autographe der Königin, noch dazu Don Carlos betreffend, sind von größter Seltenheit. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-24
€ 2750,-


Edison Gesellschaft, Deutsche (Hrsg.)

Das Edison-Glühlicht und seine Bedeutung für Hygiene und Rettungswesen. Ausgegeben auf der Internationalen Elektrischen Ausstellung in Wien. Berlin, Julius Springer, 1883. Gr-8; 2 Bll., 38 pp; bedruckte Orig.-Brosch; Umschlag mit Gebrauchs- und Altersspuren, vorderer Deckel gelöst, sonst sehr gut erhalten. - Vorgebunden ein vierseitiger Bericht der Société Électrique Edison Paris über "Das erste, elektrische beleuchtete deutsche Theater" (auf rosa Papier).

Darmstaedter 768. - Erste Ausgabe, hier im seltenen Wiener Umschlag; eine von vermutlich nur zwei erschienenen Veröffentlichungen der Deutschen Edison Gesellschaft. Erläutert die Vorzüge der elektrischen Beleuchtung gegenüber dem Gaslicht und enthält unter anderem ein Gutachten Max von Pettenkofers. Thomas Alva Edison meldete 1879 die von ihm erfundene Glühlampe zum Patent an; 1880 wurde die Edison Electric Light Company of Europe gegründet, 1883 entstand in Kooperation mit Emil Rathenau die Deutsche Edison Gesellschaft für angewandte Elektricität (später AEG). Weiterlesen

Bestellnummer 2403-26
€ 120,-


Ehrenstein, Albert

Der Selbstmord eines Katers. München und Leipzig, Georg Müller, [1912]. Kl-8; 2 Bll., 219, (1) pp, 1 Bl.; Orig.-Pappband mit goldgepr. Rückentitel und Signet des Insel Verlags auf dem Deckel; Einband mit leichten Gebrauchs- und Altersspuren, kleines Exlibris; insgesamt sehr gut erhalten.

Wilpert-G. 2; Raabe 62, 3; Sarkowski 428. - Erste Ausgabe in seltener Einbandvariante. Die zweite Buchveröffentlichung des als Sohn ungarischer Juden in Wien geborenen Lyrikers und Erzählers umfasst insgesamt elf Erzählungen und gilt als eines der Hauptwerke des österreichischen Expressionismus. Eine umgearbeitete Fassung erschien 1919 unter dem Titel "Bericht aus einem Tollhaus" im Insel-Verlag, der auch schon einen Teil der Druckbögen der Erstauflage mit seinem Verlagseinband versah. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-27
€ 165,-


Faistauer, Anton, Maler und Graphiker (1887-1930)

Eigenhändiger Brief mit kleiner Federzeichnung (Selbstporträt als Soldat) und Unterschrift "Papa", 2 Seiten, kl-4, ohne Ort und Datum (Salzburg, Ende August oder Anfang September 1916). - An seine Familie. "Liebste Mama u. Peter Paul, Ich habe deine beiden Zigaretten-Sendungen u. auch augenblicklich das Paket erhalten u freue mich daß du so fürsorglich für mich bist. Ich bin gestern in die Barake eingezogen bekam aber die Erlaubnis heraußen zu schlafen u. hoffe des weitern die definitive Erlaubnis hiezu zu bekommen. Am meisten wohl ists mir recht wegen des Ungeziefer das mich nicht schlafen läßt. Somit geht es mir gar nicht so schlecht mehr. Heute bin ich schon uniformiert worden u fühle mich gar nicht so schlecht in den Soldatenkleidern. Ich habe auch hier wieder Collegschaft gefunden. Die Angelegenheit mit dem Pressequartier hat augenblicklich ein wenig Zeit. Auch möchte ich gerne warten bis in die Kriegslage eine Klärung u. gewisse Richtung kommt. Ich bin dort nicht viel besser dran als augenblicklich hier. Das werde ich übrigens mit dir mündlich besprechen, wenn du Sonntag kommst. Petzi nimm wohl nur bei gutem Wetter mit. u. fahre gleich ins Hotel Bristol. Hier wird man dir den Weg zu den Baraken zeigen od. auch bin ich da dich zu erwarten. Bis dahin kann ich auch schon besser saludieren u. habe hoffentlich Zeit genug für Euch. Im ganzen geht es hier in der B. bedeutend gemütlicher zu als beim Feldheer. Brauchst dich gar nicht sorgen um mich. Ich strecke mich nach der Decke so weit's geht. Gelegenheit zur Verbesserung meiner Situation wird auch kommen. Vergiß, wenn Petzi kommt den Kautschuck nicht. Magda hat ein Kind bekommen einen - Peter! Ich hab sie noch nicht gesehen da sie im Sanatorium ist. Ich muß jetzt in der(!) Barak laufen. Da ich heraußen essen durfte. Petzi umarme ich u sage ihm daß ihn der Papa sehr lieb hat u sich freut wenn er mitkommt. Ich küsse Euch beide recht herzlich. Wenn du an Frau Reichel Arenbergschlössel, Arenbergstrasse 1 Kilo Mehl u. 1/2 Butter schicken kannst, so tu's, wenn nicht geht dann nicht. Ich hab nichts versprochen, aber schon 2 mal dort gegessen. Lebt wohl auf Wiedersehen / Brief Hotel od. Einj Freiw. Inf. Reg 59 Ersatzkomp. 9 Barake 11 / Euer treuer Papa". - Geringfügig knittrig, kleiner Einriss am oberen Rand; die Federzeichnung etwas durchschlagend.

Das k.u.k. Infanterieregiment "Erzherzog Rainer" Nr. 59 war während der Zugehörigkeit des Landes Salzburg zur österreichischen Monarchie (1816-1918) das Salzburger Hausregiment. Seit 1899 in der neuerbauten Kaserne in Salzburg-Lehen untergebracht, wurde es im August mobilisiert und war dann mit etlichen militärischen Aktionen am Ersten Weltkrieg beteiligt. Faistauer machte ab 28. August 1916 bei der in Garnison gebliebenen Ersatzkompanie Dienst ohne Waffe, bis er im Juli 1917 vom Heeresmuseum "zur besonderen Verwendung" übernommen wurde. Dort organisierte er gemeinsam mit Egon Schiele Kriegsbilderausstellungen und konnte sich künstlerisch wieder frei entfalten. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-29
€ 860,-


[FitzGerald, Edward (Übers.)] - Pogany, Willy (Illustr.)

Rubáiyát of Omar Khayyám. Presented by Willy Pogany. London, George G. Harrap, [1909]. Kl-4; 67 Textblätter in farblithographierter Kalligraphie, 24 montierte Farbtafeln; prachtvoller zeitgenössischer roter Maroquinband (signiert Morrell) mit reicher Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung sowie Kopfgoldschnitt, zweiseitig unbeschnitten (minimale Gebrauchsspuren, eine Ecke fachgerecht restauriert); in späterem Buntpapierschuber; Schnitt etwas stockfleckig, einige Seiten leicht feuchtrandig, insgesamt sehr attraktives Exemplar.

Schöne, in dieser Form erste Ausgabe der persischen Vierzeiler des Mathematikers, Astronomen, Philosophen und Dichters Omar Chayyam (1048-1131) in der maßgeblichen englischen Übertragung durch Edward FitzGerald (1809-1883). Die bemerkenswerte Ausstattung im orientalisierenden Jugendstil ist dem aus Ungarn stammenden Illustrator William Pogany (1882-1955) und der Londoner Buchbinderei W. J. & J. Morrell (vormals William Turner Morrell) zu verdanken. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-30
€ 1750,-


Fouqué, Friedrich (Baron) de la Motte, Schriftsteller (1777-1843)

Eigenhändiges zehnzeiliges Gedicht "Vormittags um 11 Uhr" auf unregelmäßigem Papierauschnitt (ca. 9 x 10 cm), ohne Unterschrift, Ort und Datum. - "Sei getrost im Weltgewimmel. / Heut wird dir ein Traum der Himmel. / Nicht, als heb dich auf der Himmel / Durch das Grab, / Doch als neig' er sich herab / Zu dir in das Weltgewimmel. / Wirf all Grau'n und Grämen ab, / Womit du dich längst umspannst. / Nie umsonst / Neigt und zeigt sich wem der Himmel." Mit einigen Korrekturen. - Rückseitig ein weiteres eigenhändiges Gedicht "Zur günstgen Rückerinnerung" in schwer lesbarer Bleistiftschrift mit Erwähnung von Romuald (Hauptfigur in Fouqués Rittergedicht "Corona", 1814), Nennh[ausen] 20. 12. 1832.

Provenienz: Auktion Hauswedell 129 (1964), aus Nr. 930; Stargardt 632 (1985), aus Nr. 104. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-31
€ 850,-


Franz I., römisch-deutscher Kaiser (1708-1765)

Diktatbrief mit eigenhändiger Unterschrift "Franz" und papiergedecktem Siegel, 1 1/2 Seiten, in-4, Wien, 29. 11. 1763. - Franz Stephan von Lothringen, Gemahl Maria Theresias, teilt einem geistlichen Fürsten den Tod seiner Schwiegertochter Isabella (der Gattin des späteren Kaisers Joseph II.) mit. "Ehrwürdiger Fürst, liebe Andächtiger! Gleichwie die göttliche Vorsehung in allen menschlichen Zufällen Ihre Allmacht und ohnveränderlichen Willen mehrmahlen veroffenbaret; Also hat Deroselben auch gefallen, Unsers freundlich geliebten ältesten Sohnes, des Ertz-Hertzog Joseph L[ie]bden Gemahlin, der Durchleuchtigsten Ertz-Hertzogin Isabella, gebohrnen Prinzeßin von Parma L[ie]bden, bey Ihrer Sieben Monatlichen Schwangerschafft, nachdeme Dieselbe von denen Kinder-Blattern befallen, und in der Nacht von dem 21t: auf den 22. dieses, zu vor mit einer Prinzessin, die annoch die Heil. Tauffe erhalten, kurtz hierauf aber verschieden ist, entbunden worden, in der Blühe Ihres Alters, vorgestern Frühe zwischen 5. und 6. Uhr von diesem Zeitlichen zu dem Ewigen Leben abzufordern. / Die Uns von Deiner Andacht beharrlich zutragende rühmliche Neigung und Ergebenheit giebt Uns dahero Anlaß, Deroselben von diesem Uns sehr schmertzlich fallenden Absterben dir gnädigste Nachricht mitzutheilen, indeme Wir mit Bestand hoffen können, daß Dieselbe mit Uns hierunter ein billiges Beyleid zur tragen, und die Seele der Verstorbenen in Dero Dom-Stiffterrn dem allgemeinen Gebett anzuempfehlen nicht entstehen werden. Wogegen D[eine]r Andacht Sich gesichert halten wollen, daß Wir Deroselben allstäts mit Kay[ser)l[ich]en Gnaden und allem Guten, wohl beygethan verbleiben ...". - Gegengezeichnet von Graf Colloredo, dessen Unterschrift durchschlagend; die Anfangsinitiale mit leichtem Tintenfraß.

Die Hochzeit der schönen und geistreichen Prinzessin Isabella von Bourbon-Parma (1741-1763) mit dem Thronfolger Joseph sollte die Beziehung zwischen den Habsburgern und dem Haus Bourbon für die Zukunft sichern. Isabella wurde von Joseph sehr geliebt, konnte sich allerdings mit der ihr zugedachten Rolle als Mutter möglichst vieler Kinder und eines Thronfolgers nicht anfreunden. Sie verfiel zusehends in Melancholie und sah nach drei Fehlgeburten und zwei Geburten in nur drei Jahren bereits ihren frühen Tod voraus. Joseph konnte ihren Verlust nie ganz verwinden. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-33
€ 650,-


Franz Salvator, Erzherzog von Österreich (1866-1939)

Beidseitig eigenhändig beschriebene Fotokarte mit Unterschrift "Franz Habsburg", ohne Ort, 23. 8. 1919. - "Vielen Dank für Ihre herzlichen Glückwünsche zu meinem Geburtstage, den ich früher meistens im Kreise meiner Cameraden während der Conzentrierungen feierte. Alte Reitererinnerungen, tempi passati! Jetzt muß man für die Zukunft seiner Kinder sorgen u. arbeiten u. die schlechten Zeiten übertauchen ... [Bildseitig:] Meine drei letzten Reitpferde, habe keines mehr!" Schriftseite etwas fleckig. - Beiliegend ein nicht eigenhändiges Telegramm Franz Salvators vom 21. 8. 1901 an Erzherzog Eugen, mit dessen Registraturvermerk.

Erzherzog Franz Salvator von Österreich-Toskana heiratete 1890 Marie Valerie, die jüngste Tochter von Kaiser Franz Joseph, und stieg als Armeeoffizier bis zum General der Kavallerie auf. Im Dezember 1918 außer Dienst versetzt, verzichtete er auf seine Thronrechte und blieb in Österreich. Das Foto zeigt ihn zu Pferd zwischen zwei anderen Offizieren. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-35
€ 220,-


Französische Revolution und Empire

"Ste. Suzanne." - "Lecourbe." Zwei altkolorierte Punktierstiche von Gabriel Fiesinger bzw. Barthélemy Roger nach Jean Guerin, Paris 1801/1802 (datiert nach dem Revolutionskalender), Plattengröße je 32,5 x 24 cm. - Porträts der Generäle Gilles Joseph Martin Bruneteau, Vicomte de Sainte-Suzanne (1760-1830), und Claude Jacques Lecourbe (1759-1815). - Das Porträt von Sainte-Suzanne breitrandig (mit zwei unbedeutenden kleinen Randrissen), das Porträt von Lecourbe an drei Seiten bis zum Plattenrand beschnitten und geringfügig knittrig.

Thieme-Becker 11, 547; 15, 224; 28, 511. - Hervorragend kolorierte seltene Blätter aus einer Serie von lebensnahen Porträts der berühmtesten Generäle der französischen Armee. Die beiden hier Dargestellten kämpften in den napoleonischen Kriegen auch gegen die Österreicher; ihre Namen sind am Pariser Arc de Triomphe verewigt. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-36
€ 350,-


Harta, Felix Albrecht (1884-1967)

"Tilla Durieux". Lithographie auf Velin (1923), vom Künstler mit Bleistift bezeichnet und signiert, Blattgröße 53 x 39 cm. - Minimale Altersspuren.

Harta gründete mit Anton Faistauer die Künstlervereinigung "Der Wassermann" und war von 1928 bis 1935 Mitglied des Hagenbundes. Das vorliegende Porträt von Tilla Durieux (1880-1971) stammt aus einer im Thyrsos-Verlag (Leipzig und Wien) erschienenen Mappe, die in 12 Blättern die Wandlungsfähigkeit der großen österreichischen Schauspielerin zeigt. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-38
€ 175,-


Hauser, Carry (1895-1985)

Madonna mit Kind und Vögeln. Lithographie auf Velin, im Stock monogrammiert CH, zusätzlich unter dem Bild mit Bleistift signiert, (1935), Bildformat 16 x 12 cm, Blattgröße 25 x 20 cm.

Cabuk 1935 D 2. - Das Madonnenmotiv wurde von Carry Hauser immer wieder aufgegriffen. Die vorliegende Version ist selten. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-39
€ 240,-


Hindemith, Paul

Mathis der Maler. Oper in sieben Bildern. (Textbuch). Zürich, Albert Kunzelmann / Apollo-Verlag, 1945. In-8; 35, (1) pp; orig.-kartoniert; leichte Gebrauchs- und Altersspuren. - Auf dem Titelblatt eigenhändiger Namenszug "Paul Hindemith".

Seltene Lizenzausgabe für die Schweiz. Trotz Ächtung des Komponisten durch die Nationalsozialisten und Aufführungsverboten in Deutschland erschienen die Werke des Komponisten zunächst noch bei Schott's Söhnen in Mainz, bevor Hindemith ins Schweizer Exil ging. Die Oper "Mathis der Maler", zu der Hindemith auch das Libretto verfasste, ist vom Isenheimer Altar inspiriert und wurde 1938 in Zürich uraufgeführt; die Vor- und Zwischenspiele entstanden bereits 1934 als gleichnamige Symphonie. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-42
€ 400,-


Iltis, Hugo

Gregor Johann Mendel. Leben, Werk und Wirkung. Berlin, Julius Springer, 1924. Gr-8; VII, (III), 426 pp, 1 Bl.; mit 59 Textabb. und 12 Lichtdrucktaf.; orig. Halbpergament mit goldgepr. Rückentitel; sehr schönes Exemplar mit nur unbedeutenden Gebrauchsspuren.

Die seltene Originalausgabe des für Jahrzehnte maßgeblichen Standardwerks. Der aus einer alteingesessenen jüdischen Familie in Mähren stammende Autor (1882-1952) war Botaniker sowie Gründer und Leiter des Museum Mendelianum in Brünn. Kurz vor dem Überfall Hitlers auf die Tschechoslowakei konnte er 1938 mit seiner Familie und der Mendel-Sammlung in die USA emigrieren. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-44
€ 175,-


Kaiser, Friedrich

Ein Traum - kein Traum, oder: Der Schauspielerin letzte Rolle. Posse mit Gesang in zwei Akten. Zum ersten Male aufgeführt im k. k. priv. Theater an der Wien, am 3. December 1848. Wien, Wallishausser, 1851. In-8; gestochenes Frontispiz (von Andreas Geiger), Titel, VIII, 126 pp; gold- und blindgeprägter Leinenband der Zeit mit Goldschnitt (etwas berieben); einzelne leichte Gebrauchsspuren, insgesamt schönes Exemplar.

Wurzbach 10, 370; Slg. Mayer 5827. - Der österreichische Dramatiker und Revolutionär Friedrich Anton Kaiser (1814-1874) verfasste in Serienproduktion über 160 Stücke für das Alt-Wiener Volkstheater, vor allem für die Bühnen des Theaterdirektors Carl Carl, dem auch das vorliegende Stück gewidmet ist. Vielseitig kulturell und politisch engagiert, entging Kaiser während der Revolution von 1848 nur knapp einem gewaltsamen Tod. "In der österreichischen Literaturgeschichte steht Kaiser im Schatten von Raimund, Nestroy und Anzengruber, was seiner literarischen Leistung nicht gerecht wird" (Wikipedia). Weiterlesen

Bestellnummer 2403-46
€ 110,-


Kaiserhaus / Rudolf, Erzherzog (1858-1889)

"Jagd des Kronprinzen Rudolf am Langbathsee" - "Kronprinz Rudolf führt dem Kaiser das Infanterie Regiment No. 36 vor". Zwei Heliogravüren auf China nach 1881 entstandenen Federzeichnungen von Franz von Pausinger bzw. Sigmund l'Allemand aus Oskar Berggruen, Kronprinz-Album, Wien 1883, 20 x 29 und 20 x 28 cm.

Unbedeutende kleine Randmängel. Zugehörige Textblätter beiliegend. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-47
€ 100,-


Karl VI., römisch-deutscher Kaiser (1685-1740)

Gedrucktes Patent mit eigenhändiger Unterschrift "Carl" und papiergedecktem Siegel, 3 Seiten, in-4, Wien, 27. 4. 1723. - Verbot der Einfuhr von Messing zum Schutz der einheimischen Produktion. Gegengezeichnet von Philipp Ludwig von Sinzendorf. - Stärkere, teilweise behelfsmäßig reparierte Schäden im Bug und an den Rändern; erste Seite mit Registraturvermerk.

Die ersten Messinghütten entstanden in Österreich bereits im späten 15. und frühen 16. Jh., besonders in Tirol. Philipp Ludwig Wenzel Graf von Sinzendorf (1671-1742) war unter den Kaisern Joseph I. und Karl VI. sowie zu Beginn der Regentschaft von Maria Theresia Obersthofkanzler und gestaltete vor allem die Außenpolitik maßgeblich mit. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-48
€ 300,-


Kerner, Justinus, Schriftsteller und Arzt (1786-1862)

Gedicht "Ein Rath" von anderer Hand mit eigenhändiger Unterschrift und kleinen eigenhändigen Korrekturen, 1 Seite, in-8, ohne Ort und Datum (um 1860). "Hast Du ein Herz in's Herz genommen, / So schließe bald Dein Herze zu, / Laß Wenige nur dahin kommen, / Die Menge stört des Herzens Ruh. / Ein Herz nur kannst du dir erwählen, / Das mit dir durch die Leiden geht; / Willst du auf viele Herzen zählen, / Die kommen alle dir zu spät! / O! denke, wie in enger Kammer / Oft bange schlägt ein gutes Herz / Und stille trägt unsel'gen Jammer, / Betrog'ner Freundschaft bittern Schmerz. / Der, welcher setzt nur sein Vertrauen / Auf Menschenhülfe, baut auf Glas:/ "Auf Gott nur kannst du Felsen bauen!" / Ein alter wahrer Spruch ist das."

Mit kleinen Interpunktsabweichungen gedruckt in "Winterblüthen", Stuttgart 1859. - Zwölf Gedichte Kerners wurden von Robert Schumann vertont. Als Arzt behandelte er unter anderem Nikolaus Lenau, auch ist ihm die erste klinische Beschreibung des Botulismus zu verdanken. In vorgerücktem Alter litt Kerner aufgrund einer Starerkrankung an starker Sehschwäche und schrieb kaum mehr eigenhändig. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-49
€ 250,-


Kokoschka, Oskar, Maler (1886-1980)

Beidseitig beschriebene eigenhändige Ansichtskarte in etwas fehlerhaftem Englisch mit Paraphe "OK", Hotel Regina (Venedig), 17. 7. 1948. - An Lea Bondy-Jaray in London. "My dear Mrs. Bondi / The missing drawings must still be at Zürich, Kunsthaus. Unfortunately not all your drawings where shown at Amsterdam, which I myself did not know as I had nothing to do with the arrangment or selection of Dr. Sandbergs show. Please get in touch with Dr. Wartman I shall do the same. Weather is awfull here, health worse. Kindest regards from us both. Above my modell which eternally is shrowded in clouds - burst and thunder and ligthnings. Yours OK."

Die österreichische Galeristin und Kunstsammlerin Lea Bondi-Jaray (1880-1969), die unter anderem Egon Schieles Gemälde "Wally" besaß, emigrierte nach dem Anschluss nach England; die von ihr geführte Galerie Würthle wurde arisiert. 1943 übernahm sie gemeinsam mit Otto Brill die St. George's Gallery in Mayfair, die rasch zu einer Anlaufstelle für deutschsprachige Emigranten wurde. Der Graphiker, Typograph und Designer Willem Sandberg (1897-1984) war von 1945 bis 1962 Direktor des Amsterdamer Stedelijk Museums und organisierte dort im Herbst 1947 eine Kokoschka-Ausstellung. Wilhelm Wartmann (1882-1970) leitete von 1909 bis 1949 das Kunsthaus Zürich. Die auf der Ansichtskarte gezeigte Basilika Santa Maria della Salute in Venedig wurde von Kokoschka mehrfach gemalt; "regards from us both" bezieht sich auf Olda, die Frau des Künstlers. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-51
€ 750,-


Krenek, Ernst, Komponist (1900-1991)

Eigenhändiges musikalisches Albumblatt mit Unterschrift, kl-quer-8, (Palm Springs), 27. 3. 1985. - Drei Takte aus seinem "Klavierstück in elf Teilen op. 197 (1967)". - Mit eigh. Briefkuvert.

Krenek wuchs in Wien auf, wo er bei Franz Schreker Komposition studierte. In den 1920er Jahren erlebte seinen größten Publikumserfolg mit der Oper "Jonny spielt auf", ab 1937 lebte er in den USA. Sein Schaffen umfasst fast alle musikalischen Stilrichtungen des 20. Jahrhunderts. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-52
€ 220,-


Kubin, Alfred, Graphiker (1877-1959)

Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift "Alfred" und aufgeklebter kleiner Federzeichnung einer Ente, Wernstein am Inn (Adress-Stempel), undatiert (Poststempel unleserlich, nach Frankatur und Inhalt etwa Jahreswechsel 1921/22). - An Marianne Grafe in Wien: "Meine liebe Marianne - Große Freude und Überraschung über dein Packel die süssen und wollenen Dinge für Ö M. u. die Hand [kleine Skizze] Mädchen werden noch danken - - Ich wußte daß du an mich nett denken wirst, - Felix avisirt Brief und ich hoffe ihn jetzt abzuholen denn ich gehe dann auf die Post. Mir gehts gut eine Last von Büchern brachte das Christkind. - und von Morgenstern ein grüner Tschamper so daß ich wie ein Grasfrosch diese Tage herumstolzirte. Sehr mit Briefen, mit Arbeit überlastet. - Und so schließe ich in Hetz und Eile denn ich bringe Schmitz zur Bahn. Alles Gute für Euch beide Alfred". - Anschriftsseite leicht fleckig; Lesung stellenweise unsicher.

Die Briefempfängerin Marianne Grafe geb. Weil dürfte vor 1915 in einer Liebesbeziehung zu Alfred Kubin gestanden sein, ehelichte dann aber den Lyriker und Übersetzer Felix Grafe (eigentlich Felix Löwy, 1888-1942), von dem sie sich 1927 wieder scheiden ließ; später heiratete sie einen Herrn Haeutler. Kubin fertigte für das Ehepaar Grafe ein Exlibris an und schickte Marianne weiterhin Aquarelle, Zeichnungen und Briefe sowie Postkarten mit kleinen Skizzen. Felix Grafe wurde in der NS-Zeit ein antifaschistisches Gedicht für eine illegale kommunistische Zeitschrift zum Verhängnis: er wurde wegen Zersetzung der Wehrkraft und Vorbereitung zum Hochverrat im Wiener Landesgericht hingerichtet. Kubin schuf daraufhin eine Zeichnung "In memoriam Felix Grafe", die er sowohl in Bleistift wie in Tusche ausführte; die Fassung in Tusche trägt die Widmung "'Für Marianne, von Alfred zum Gedächtnis an meinen Freund und Sammler den Dichter Felix Grafe hingerichtet in Wien am 18. Dez 1942". - Morgenstern: der Tuchfabrikant und Sammler Max Morgenstern (1883-1946), einer der frühesten und bedeutendsten Förderer Kubins; Schmitz: Kubins Schwager und oftmaliger Reisegefährte, der Schriftsteller Oscar A. H. Schmitz (1873-1931). Weiterlesen

Bestellnummer 2403-53
€ 850,-


Lavater, Johann Caspar, Schriftsteller und Theologe (1741-1801)

Blatt mit eigenhändiger Sentenz "An einen Freund nach meinem Tode" und Paraphe "L", 13 x 9 cm, ohne Ort, 3. 10. 1794. - "Laß dich nicht zu leicht, zu dem, was dich lüstet, bereden. Aber laß Dich bereden - zur schweren Pflicht - und zur Treue an dem erkannten Recht und an dem Gott, der ein Mensch ist." - Mit gestochener Bordüre und farbiger Umrahmung; verso leichte Montagespuren.

Dekoratives Autograph. - Der reformierte Schweizer Pastor verfasste eine Reihe von philosophischen, religiösen und poetischen Schriften und wurde vor allem durch seine Theorie der Physiognomik bekannt. Blätter wie das vorliegende verschenkte er zu verschiedenen Anlässen an Freunde. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-54
€ 300,-


Lloyd, Österreichischer

Eigenhändiger Brief des deutschen Schriftstellers Friedrich von Bodenstedt (1819-1892), 3 Seiten, in-8, Triest, 6. 7. 1848, geringfügig altersfleckig. - Bodenstedt, der damals nach wechselnden Verhältnissen einen Posten als Hauptredakteur des "Journals" des Österreichischen Lloyd in Triest gefunden hatte, schildert einem Freund die Schifffahrtsgesellschaft und ihrer Einrichtungen. "... Der Lloyd ist wirklich eines der großartigsten Institute der Welt. Vierzehn Menschen arbeiten fortwährend an den drei hier erscheinenden Journalen; ein und dreißig eigene Dampfschiffe unterhalten die Verbindungen mit den Küstenländern des Mittelländischen-, des Marmara- und des Schwarzen Meeres; aus Odessa, Trapezunt, Constantinopel, Athen, Alexandrien, kurz, aus den bedeutendsten Hafenplätzen laufen täglich durch unsere eigenen Capitains und Couriere frische Berichte ein, wovon die wichtigsten im Auszuge schon bis Mittag gedruckt sein müssen; in einem 60 Fuß langen und 20 Fuß breiten Lesesaal liegen die Zeitungen der wichtigsten Länder der Welt ausgebreitet; 2 Schnellpressen sind vom Morgen bis zum Abend in fortwährender Arbeit; in drei großen Sälen arbeiten unausgesetzt 40 Drucker, Setzer und metteurs en page; 4 Directoren, welche wieder eine Menge Secretaire, Factoren, Cassiers &c. unter sich haben, leiten die verschiedenen Zweige der Geschäfte, der Eine die Schiffahrt, der andere die Bank, der dritte die Presse, der vierte die Consularangelegenheiten. Von den Tausenden welche durch den Lloyd ihren Unterhalt finden, sind alle zeitlebens gesichert; es besteht nämlich eine vor kurzem gegründete Pensionsanstalt, wozu Jeder nach Maßgabe seiner Einnahmen beisteuern muß, nämlich von jedem Gulden 1 Kreuzer. Dafür erhält jeder im Lloyd Angestellte nach 10 Jahren ein Drittheil, nach 20 Jahren zwei Drittheile seines Gehalts als Pension. Die Gründung dieser Anstalt, wie manches andere Großartige, hat man dem einen der Directoren H. v. Bruck, denselben welchen ich in Frankfurt besuchte, zu verdanken; wie verlautet wird H. v. Bruck bei der Bildung eines deutschen Ministeriums zum Marineminister ernannt werden ...". Im Herbst 1848 übersiedelte die Redaktion des "Journals" und mit ihr Bodenstedt nach Wien, wo der Schriftsteller die Oktoberrevolution miterlebte; nach einem Wechsel der politischen Linie der Zeitung legte er seine Stelle nieder.

Zur Biographie Bodenstedts ausführlich ADB 47, 44-67. - "H. v. Bruck": Karl Ludwig von Bruck (1798-1860), deutscher Kaufmann, später österreichischer Minister und Botschafter in Konstantinopel. Der Empfänger des Briefes konnte von uns nicht ermittelt werden. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-56
€ 275,-


Morgenstern, Georg

Sermones disertissimi contra omne[m] mu[n]di p[er]versum statum: que[m] deus gloriosus et equitas naturalis damnat. (In fine:) Nürnberg, Hieronymus Höltzel, 3. August 1503. In-8; 7 fol. (inkl. Titel), 1 Bl., LXXVII fol., 1 weißes Bl.; mit einem rot ankolorierten blattgroßen Holzschnitt (Hieronymus in der Wüste); neuerer Pappband mit zwei Bindebändern (davon eines gerissen) unter Verwendung einer Pergamenthandschrift des 15. Jhs.; etwas gebräunt und leicht fleckig, einige Feuchtigkeitsspuren in den Rändern, eine Seite mit kleinem Randriss, einzelne alte Anmerkungen in verblasster roter Tinte sowie eine kleine Kritzelei über dem Holzschnitt; insgesamt gut erhaltene Postinkunabel in attraktivem Einband.

VD 16 M 6346. - Seinerzeit beliebte Sammlung von 18 Predigten des aus Oederan in Sachsen stammenden und in Leipzig als Doktor und Lehrer des kanonischen Rechts wirkenden Georg Morgenstern (Lebensdaten unbekannt); von 1501 bis 1515 erschienen insgesamt 8 Ausgaben an verschiedenen Druckorten. Der schöne Holzschnitt zeigt den betenden Hl. Hieronymus mit dem Löwen in der Wüste und fand auch in anderen von Höltzel verlegten Werken Verwendung. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-59
€ 850,-


Mozart, W. A.

Rondo. /: Säume nicht, du den ich ehre, &. :/ aus der Oper Die Hochzeit des Figaro von Herrn W. A. Mozart. Op: 41. (Klavierauszug mit Singstimme). Wien, in dem k.k. Hof-Theater-Musik-Verlag, [1798], ohne Platten-Nr. Quer-4; 9 pp (gestochener Umschlagtitel mit rotem Verlagsstempel und 8 Seiten gestochene Noten); Orig.-Broschur mit Fadenheftung (diese gelöst); vorderer Umschlag und erste Notenseite stark fleckig, mit Tintenstrichen und kleinen Vermerken; sonst nur leicht bis mäßig finger- oder stockfleckig und vereinzelt geringfügig knittrig.

Weinmann 43; Variante zu Slg. Hoboken 268/3 (dort unter KV 492, mit Schreibung "Musick-Verlag" und Verkaufspreis; vlg. auch Haberkamp 328 f.); nicht in RISM und Slg. Mozarteum. - Seltener Wiener Frühdruck einer deutschen Bearbeitung von Susannas Arie "Al desio, di chi t'adora" (K. 577) aus dem Schlussakt von "Le nozze di Figaro". Diese Arie wurde von Mozart und Da Ponte 1789 als großes konzertantes Vortragsstück für die Sängerin Adriana Ferrarese del Bene geschrieben und ersetzte temporär das ursprüngliche "Deh vieni non tardar, o gioia bella" (das heute wieder Standard ist); es gibt davon auch ein frühes Arrangement für Streichquintett. - Der Hoftheater-Musikverlag wurde 1796 als Musikalienverlag im k.k. Hoftheater nächst der Burg etabliert. Er wurde lange vom Komponist, Librettist und Schauspieler Matthäus Stegmayer (1771-1820) geführt und bestand bis 1822. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-60
€ 450,-


Napoleon I. (1769-1821) und Josephine (1763-1814)

"Grand Habit de sa Majesté l'Empereur Napoléon 1.er le jour du Couronnement. - Grand Habit de sa Majesté l'Emperatrice Josephine le jour du Couronnement." Zwei kolorierte Radierungen von Louis Pauquet nach Jean-Baptiste Isabey, Paris um 1805, je 32 x 23 cm. Repräsentative Darstellungen des Kaiserpaares vom Tag der Krönung (2. 12. 1804). - Bis zum Plattenrand beschnitten, kaum sichtbare Papierschäden, geringfügig fleckig, insgesamt dekorativ und selten. - Provenienz: Sammlung des österreichischen Mediziners Adam Politzer.

Thieme-Becker 26, 316. - Napoleon krönte sich in der Pariser Kathedrale Notre-Dame in Anwesenheit von Papst Pius VII. selbst zum Kaiser der Franzosen, setzte sich dann statt der Krone einen goldenen Lorbeerkranz auf den Kopf und krönte schließlich seine vor ihm knieende erste Gattin Josephine, die er erst in der Nacht zuvor kirchlich geheiratet hatte. Mit der Krönung erreichte sein Aufstieg vom bürgerlichen Soldaten zum Begründer einer neuen imperialen Dynastie seinen Höhepunkt. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-63
€ 370,-


Napoleonische Kriege / Wien 1809

"Dernier Pont de la Lob-au et retour du Duc de Montebello blessé." - "Entrée de la têtê de Pont dans la Lob-au." Zwei Aquatintastiche von Benedikt Piringer nach Mayer aus A. de Laborde, Précis Historique de la Guerre entre la France et l'Autriche en 1809, Paris 1822, jeweils 18 x 29 cm. - Detailreiche Darstellungen französischer Truppenteile in den Donauauen bei Wien. Gut erhaltene breitrandige Blätter.

Nebehay-Wagner 349/16 und 23. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-64
€ 240,-


Nestroy, Johann, Theaterdichter und Schauspieler (1801-1862)

Zeitgenössische Porträtfotographie von Ludwig Angerer (entstanden in Wien am 14. 3. 1861), Albuminabzug auf Atelierkarton im Visitformat (Carte de Visite), 10 x 6 cm.

Schwarz 43 (Rückseite dort etwas anders beschriftet). - Ludwig Angerer (1827-1879) gründete 1858 sein erstes Atelier in Wien. Er porträtierte die österreichische und ausländische Prominenz, wurde 1860 zum k. k. Hof-Fotographen ernannt und machte die Carte-de-Visite-Fotographie in Wien populär. 1873 übergab er die Geschäfte seinem Bruder Viktor. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-65
€ 275,-


Perutz, Leo, Schriftsteller (1882-1957)

Maschinschriftlicher Brief mit Unterschrift, Wien (Briefkopf), 1/2 Seite, kl-4, 19. 7. 1929. - Ersucht einen Hofrat um Auskunft über einen aus Paris erhaltenen Brief betreffend die geplante Übersetzung seines Romans "Der Marques de Bolibar". "Da ich wegen der Unleserlichkeit der Unterschrift den Brief nicht direkt beantworten kann, nehme ich mir die Freiheit, mich an Sie, verehrter Herr Hofrat, zu wenden, mit der Bitte, mir mitzuteilen, ob Sie etwas über diese Sache wissen ...". - Auf Karton montiert.

Perutz' phantastischer Roman "Der Marques de Bolibar" war 1920 bei Albert Langen in München erschienen und wurde 1962 in Frankreich posthum mit dem Prix Nocturne ausgezeichnet. Im Hauptberuf war der in Prag geborene Schriftsteller Versicherungsmathematiker; 1928 hatte er Frau und Sohn verloren, zog sich daraufhin aus dem öffentlichen Leben zurück und beschäftigte sich verstärkt mit Okkultismus. 1938 emigrierte Perutz nach Palästina, 1952 nahm er wieder die österreichische Staatsbügerschaft an. - Selten. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-66
€ 1200,-


Pittioni-Festschrift

Festschrift für Richard Pittioni zum siebzigsten Geburtstag. Hrsg. von Herbert Mitscha-Märheim, Herwig Friesinger und Helga Kerchler. Teil I: Urgeschichte. Teil II: Industriearchäologie und Metalltechnologie, Römerzeit, Frühgeschichte und Mittelalter, Sonstiges. 2 Bde. (Archaeologia Austriaca Beiheft 13 und 14). Wien, Deuticke, und Berger, Horn, 1976. Gr-8; XVII, 835 pp; 3 Bll., 559 pp; mit 20 teils gefalteten Tafeln und 202 bzw. 139 Abb.; goldgepr. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag; nahezu neuwertige Exemplare.

Enthält 93 Beiträge in deutscher, englischer, französischer oder italienischer Sprache aus zahlreichen west- und osteuropäischen Ländern und den USA sowie ein Schriftenverzeichnis des Jubilars. Der Prähistoriker Richard Pittioni (1906-1985) lehrte an der Wiener Universität. Neben seinen Arbeiten zur Ur- und Frühgeschichte befasste er sich auch mit Bergbauforschung sowie mit der Mittelalter- und Industriearchäologie Österreichs. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-67
€ 140,-


Ruf, Jakob

Fragment (fol. 29-35) aus Jacobus Rueffus, De conceptu et generatione hominis, 2. Aufl., Frankfurt, Sigmund Feyerabend, 1580. In-8; 7 Blatt mit 14 lateinischen Beschreibungen von Stellungen menschlicher Embryonen im Mutterleib und dem geburtshilflichen Umgang mit ihnen, illustriert mit 14 Holzschnitten von Jost Amman. Ohne Einband; etwas finger- oder stockfleckig, insgesamt gut erhalten. *** Unbound fragment of an early obstetric work by a Swiss physician and writer with illustrations by the artist Jost Amman. Described and shown are 14 possible positions of the human embryo, with instructions for handling them obstetrically.

VD16 R 3582; Becker, Amman 30. - Jakob Ruf (auch Ruef, Rueff, Ryff u. ä., um 1505 - 1558) war ein Schweizer Chirurg, Geburtshelfer und Schriftsteller. Von seinem erstmals 1554 erschienenen "Trostbüchlein von den Empfängnissen und Geburten der Menschen" liegen hier die Abschnitte 1-14 des 4. Teils der lateinischen Ausgabe geschlossen vor. Der aus Zürich stammende und in Nürnberg wirkende Illustrator Jost Ammann (1539-1591) gilt als einer der bedeutendsten Zeichner und Formschneider seiner Zeit. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-69
€ 400,-


Saar, Ferdinand von

Frauenbilder. Zwei neue Novellen. Heidelberg, Georg Weiß, 1892. Kl-8; 4 Bll., 211 pp mit einigen Vignetten; goldgepr. Orig.-Leinen mit Goldschnitt und Lesebändchen (etwas berieben, bestoßen und gering fleckig); Bindung gelockert, zwei Lagen im Falz neu eingeklebt, teilweise stärker fleckig. - Auf dem Vortitel eigenhändige Widmung "Herrn und Frau D:or Sigmund Pollak in treuer Erinnerung an den Sommer 1890 und mit herzlichem Glückwunsch für das Jahr 1892. Raitz in Mähren, Dezember 1891 Ferdinand von Saar".

Wilpert-G. 17. - Erste Ausgabe. Vierte Sammlung der Novellen, enthält die Erzählungen "Ginevra" und "Geschichte eines Wienerkindes". Die Widmungsträger Dr. Sigmund Pollak und seine Frau Emma waren enge Freunde des Dichters in Döbling, dem 19. Wiener Gemeindebezirk, wo auch Saar eine Wohnung hatte. Pollak war der Leibarzt Saars; er betreute unter anderem die Bewohner des Israelitischen Blindeninstituts in Döbling. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-70
€ 100,-


Schnitzler, Arthur, Schriftsteller (1862-1931)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten auf Doppelblatt, in-8, Wien, 2. 9. 1905. - An einen Veranstalter in Berlin. "Sehr geehrter Herr Doktor, es ist mir nicht möglich, Ihnen eine bestimmte Zusage zu machen, eh ich selbst über meine Berliner Reise sicheres weiß. Ich verpflichte mich deshalb so ungern, weil ja auch noch im letzten Moment oder wenigstens in den letzten Wochen Premieren-Verschiebungen einzutreten pflegen, und es dann passiren könnte, daß ich wegen eines Vortrags allein eine Reise unternehmen und meine Arbeiten unterbrechen müsste, was, wie Sie gewiss ohne weiters einsehen, meinem Geschmack nicht sehr entspricht. - Sobald ich etwas sicheres weiß, werde ich Sie gern benachrichtigen - ohne Verpflichtung für Sie und für mich. - Was Honorar anlangt, gestatte ich mir, in einem Saal v. Fassungsraum - 600 Personen: 500 Mark, - 800 Personen 600 M. zu beanspruchen. Größerer Saal kommt hoffentlich nicht in Betracht. - Mit verbindlichem Gruß Ihr sehr ergebener Arthur Schnitzler". - Geschrieben auf dünnem grauem Briefpapier; das zweite Blatt mit minimalen Klebebandspuren.

Im September 1905 stellte Schnitzler seine zur Uraufführung im Wiener Burgtheater bestimmte Komödie "Zwischenspiel" fertig. Der Autor konnte Vorschläge für die Besetzung der Rollen einbringen, die Premiere fand am 12. Oktober statt und war mäßig erfolgreich. - Schöner ausführlicher Brief. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-71
€ 850,-


Schnürer, Franz (Hrsg.)

Schloss Hernstein. Seine Bücher- und Kunstsammlungen. Bibliothek - Ansichten-Sammlung. Wien, Druck von A. Holzhausen, 1887. Gr-8; 4 Bll., 758 pp; prachtvoller Orig.-Lederband (signiert F. W. Papke, Wien) mit Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung, farbigem Wappensupralibros und Kopfgoldschnitt (minimal berieben); alle Seiten mit roter Umrahmung gedruckt. - Attraktiv und nicht häufig.

Katalog der Sammlung von Erzherzog Leopold von Österreich (1823-1898), der nach dem Ende seiner militärischen Laufbahn zurückgezogen auf seinem von Theophil Hansen umgebauten Schloss Hernstein in Niederösterreich lebte. Seine Bücher, die er durchwegs in den österreichischen Landesfarben einbinden ließ, wurden nach dem 2. Weltkrieg als "Weiße Bibliothek" auf mehreren Auktionen versteigert. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-72
€ 500,-


Schroeder, Rudolf Alexander

Elysium. Ein Buch Gedichte. Leipzig, Insel, 1906. Gr-8; (36) pp, 1 Bl. Errata beiligend; flexibles Orig.-Pergament mit goldgeprägtem Rückentitel, zweiseitig unbeschnitten; eine Seite geringfügig verfärbt. - Nr. 141 von 300 handschriftlich numerierten Exemplaren. Breitrandiger Druck mit Initialen in Rot.

Sarkowski 1535; Wilpert-G. 12. - Erste Ausgabe. Rudolf Alexander Schröder (1878-1962) war Mitbegründer der Zeitschrift "Die Insel" und ein vielseitiger Dichter und Übersetzer, der unter anderem zur Erneuerung des evangelischen Kirchenliedes beitrug und auch erfolgreich als Architekt und Maler wirkte. Sein von der Ästhetik des Jugendstils geprägter Liederzyklus "Elysium" ist dem Andenken des Komponisten Felix von Rath gewidmet. Unser Exemplar enthält auch das oft fehlende und bei Sarkowski nicht erwähnte Druckfehlerverzeichnis. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-73
€ 140,-


Schubert, Gotthilf Heinrich von

Die Urwelt und die Fixsterne. Zweite, zum Theil umgearbeitete Auflage. Dresden und Leipzig, Arnold, 1839. In-8; 4 Bll., 298, (1) pp; Halbleinen der Zeit mit goldgepr. Titel und Adelssignet auf dem Rücken; Deckel berieben, stellenweise leicht gebräunt oder etwas knittrig. - Selten.

Überarbeitete Fassung der 1822 erschienenen ersten Ausgabe, die mit dem Untertitel "Eine Zugabe zu den Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft" versehen war. Der deutsche Arzt, Naturforscher, Mystiker und Naturphilosoph G. H. Schubert versuchte in seinen Werken eine religiös fundierte Gesamtdeutung des Kosmos; sein 1814 erschienenes Hauptwerk "Die Symbolik des Traumes" gehörte zu den einflussreichsten Büchern seiner Zeit und wirkte noch auf Sigmund Freud und C. G. Jung. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-74
€ 100,-


Slezak, Leo, Tenor (1873-1946)

Beidseitig eigenhändig beschriebene Porträtpostkarte (Rollenbild als Alfonso in Wolfgang Korngolds Oper "Violanta") mit Unterschrift, Wien, 20. 12. 1927. - "Lieber Herr College, ich danke Ihnen herzlich für die Marken, Sie haben mir eine große Freude damit gemacht. - Ich bin ganz traurig, daß Sie diese herrliche Sammlung hergeben wollen - seien Sie mir nicht leichtsinnig und wenn schon - dann womöglich nicht verschleudern. Herzliche Grüße und beste Weihnacht von Ihrem Slezak".

Slezak war leidenschaftlicher Briefmarkensammler. In "Wortbruch", einem seiner autobiographischen Bücher, beschreibt er humorvoll eine damit verbundene Episode aus seinem Leben. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-75
€ 130,-


Spillmann, Franz

Die Säugetiere Ecuadors im Wandel der Zeit. Quito, Universidad Central, 1931. Gr-8; Titel, 112 pp, 24 Tafeln (meist mit montierten Lichtdrucken nach Fotographien, eine Abb. handkoloriert); schlichter zeitgenössischer Leinenband mit Exlibris des amerikanischen Naturforschers Frederick Martin Brown (1903-1993).

Seltene paläontologisch-zoologische Studie, die auch archäologische Funde miteinbezieht. Der österreichische Paläontologe Franz Spillmann (1901-1988) zog 1925 nach Ecuador, wo er zunächst Direktor des naturwissenschaftlichen Kabinetts der Universität Quito und dann Professor daselbst wurde. Später lehrte er in Peru, dazwischen und danach war er in Österreich tätig. - Kein Exemplar im österreichischen Bibliothekenverbund nachweisbar. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-76
€ 160,-


Strauß, Johann

Liebes-Lieder. Walzer für das Pianoforte. 114tes Werk. Wien, Carl Haslinger, (1852), Platten-Nr. 11516. Quer-4; 11 pp (lithographierter Umschlag mit Titel und 9 pp gestochene Noten); Orig.-Broschur mit Fadenheftung; Schäden im Falz und an den Rändern alt hinterlegt, gelegentlich etwas stockfleckig. - Auf Seite 9 ein die Noten nicht beeinträchtigender kleiner Plattenschaden.

Weinmann 77. - Erste Ausgabe. Der Walzer war unter dem Titel "Liebesgedichte" angekündigt und am 18. Juni 1852 im Wiener Volksgarten unter dem Namen "Liebesständchen" uraufgeführt worde; der heute gebräuchliche Name "Liebeslieder" geht auf die vorliegende erste Druckversion zurück. Der immer noch beliebte Walzer gilt als eines der ersten Meisterwerke von Johann Strauß. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-77
€ 175,-


Tanz

Die Tanzkunst und die Tänze. Ein vollständiges Handbuch der Tanzkunst zur Erlernung aller modernen Tanzarten, sowie eines eleganten Benehmens beim Tanze. Ferner enthaltend die Nationaltänze unserer Culturvölker, ebenso die hauptsächlichsten historischen Tänze u. Volksfeste älterer u. neuerer Zeit. Nebst einem Originalbeitrag: Quadrille noblesse mit 69 Illustrationen componirt von Eduard Reisinger Inhaber eines Instituts für höhere Tanzkunst. 3. umgearb. Aufl. Wien, C. Daberkow, 1889. In-8; XII, 255, (1) pp mit 189 Abb.; orig. Halbleinen mit farbiger Deckelillustration (etwas bestoßen und angeschmutzt, hinterer Deckel wellig und stärker fleckig); stellenweise etwas gebräunt, einzelne Gebrauchsspuren, insgesamt gut erhalten.

Nicht bei Derra de Moroda und Holzmann-B. - Maßgebliche Ausgabe dieses anonym erschienenen seltenen Handbuchs, das auch heute noch zur Rekonstruktion von Tänzen des 19. Jhs. herangezogen wird. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-78
€ 160,-


Tanz. - Rassenfosse, Armand

7 (von 15) pochoirkolorierte Lichtdrucke auf Bütten aus Pierre de Querlon, La Maison de la Petite Livia, Paris 1924, je ca. 23,5 x 16 cm. - Darstellungen unbekleideter oder leicht bekleideter Tänzerinnen in verschiedenen Posen aus einem in 420 Exemplaren erschienenen Werk. Ränder teils unbeschnitten, teillweise auch unterschiedlich beschnitten; zwei Blätter mit rotem Monogramm des Künstlers, das dabei zusätzlich auch rückseitig aufgestempelt ist.

Der belgische Graphiker und Maler Armand Rassenfosse (1862-1934) arbeitete viel mit Daniel Rops zusammen, von dem er künstlerisch weitgehend abhängig blieb; als sein Hauptwerk gelten die Illustrationen zu einer 1899 erschienenen Ausgabe von Baudelaires "Les Fleurs du Mal". Die vorliegenden Blätter wurden nach seinen Pastellvorlagen von Paul Vigier reproduziert und von Ferrariello koloriert. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-79
€ 220,-


Tartini, Giuseppe, Violinist und Komponist (1692-1770)

"École italienne. / G. Tartini". Kupferstich von Lambert nach Guérin, wohl um 1810, Plattengröße 18 x 11 cm, Blattgröße 21 x 13 cm.

Der aus Piran bei Triest stammende Musiker gründete in Padua eine Musikschule, die Interessenten aus ganz Europa anzog. Er war als Virtuose wie als Komponist gleichermaßen renommiert und verfasste auch musiktheoretische Werke. Seine berühmte "Teufelstriller-Sonate" entstand 1730. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-80
€ 90,-


Torberg, Friedrich, Schriftsteller (1908-1979)

Brief mit Unterschrift, 1/2 Seite, kl-4, Wien (Briefkopf des "Forum"), 13. 2. 1956. - An den Schriftsteller Felix Braun betr. die Veröffentlichung von einigen seiner Texte im "Forum". "... 'Das Wunder', so schön es ist, wird möglicherweise an der satanischen Raumbeschränkung unsrer karg gezählten Literaturseiten scheitern, und die womöglich noch schönere 'Mutter' eben doch daran, dass wir sie nicht gut unter dem Heroldsruf 'Ungedruckte Gedichte von Felix Braun' veröffentlichen können ...".

Der in Wien als Friedrich Kantor geborene, aus einer deutsch-jüdischen Prager Familie stammende Torberg war federführender Herausgeber der 1954 gegründeten und international verbreiteten Kulturzeitschrift "Forum". Er prägte das Blatt in den ersten Jahren durch seinen rigiden, einige Zeit auch von einer Vorfeldorganisation der CIA unterstützten Antikommunismus und konnte an den Wiener Bühnen einen bis 1963 andauernden Brecht-Boykott durchsetzen. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-81
€ 90,-


Vansleb, J. M.

Histoire de l’église d’Alexandrie, fondée par S. Marc, Que nous appelons celle des Jacobites-coptes d’Egypte. Écrite au Caire même, en 1672. &1673. Paris, Clousier & Promé, 1677. Kl-8; 15 Bll., 348 pp, 10 Bll. Index, mehrere Vignetten; Lederband der Zeit mit Rücken- und Kantenvergoldung sowie Sprenkelschnitt (etwas berieben, Rücken mit leichten Wurmspuren, Vorsätze mit kleinen Mängeln); vereinzelt gering stockfleckig oder gebräunt, insgesamt gut erhalten. - Auf dem hinteren Innendeckel Exlibris des österreichischen Staatsmannes Aloys Graf Harrach (1669-1742).

ADB 41, 159 ff. - Wichtige Quelle zur Geschichte der koptischen Kirche und ihrer Liturgie. Der in Erfurt als Sohn eines lutherischen Predigers geborene Orientalist und Reisende Johann Michael Wansleben (so sein ursprünglicher Name) bereiste zunächst im Auftrag und auf Kosten des Herzog Ernst von Gotha, später des französischen Ministers Colbert Ägypten, um dort zu forschen und orientalische Handschriften zu sammeln; zwischendurch konvertierte er in Rom zum Katholizismus und trat in den Dominikanerorden ein. Die geplante Weiterführung seiner Studien in Äthiopien scheiterte an Wanslebens ausschweifender Lebensweise und Geldverschwendung, die ihm die Unterstützung seiner Mäzene entzog. - Das vorliegende Werk ist im Handel kaum auffindbar. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-82
€ 450,-


[Weidmann, Franz Carl]

Panorama der Oesterreichischen Monarchie, ihrer schönsten und merkwürdigsten Gegenden, ... so wie der interessantesten Donau-Ansichten. Neue Ausgabe. 3 Bde. Pesth, Hartleben, 1846. In-8; Vortitel, Titel, farblithogr. Widmungsblatt, VIII, 345 pp, 1 Bl.; 255 pp (inkl. Titel), 1 Bl.; 279 pp (inkl. Vortitel und Titel), 1 Bl.; zus. 120 Stahlstiche (inkl. gest. Titel mit Vignette); blindgepr. schwarzes Leinen der Zeit mit Romantiker-Rückenvergoldung (bestoßen, Fehlstellen im Bezug, Vorsätze erneuert, Bindungen gelockert); Text unterschiedlich stark gebräunt bzw. stockfleckig, einige Seiten im Bundsteg beschädigt, gelegentlich Anstreichungen oder Marginalien; die Ansichten (zumeist mit Seidenpapiervorsätzen) überwiegend sauber. - Ohne den Vortitel zu Bd. 2.

Nebehay-Wagner 814; Slg. Eckl 3, 471. - Titelauflage des klassischen Ansichtenwerks (Erstausgabe 1839-1840) mit unsystematisch angeordneten, jedoch noch heute lesenswerten Ortsbeschreibungen aus verschiedenen Regionen des Habsburgerreichs. Die Stiche (nach Zeichnungen von Thomas Ender, Jakob und Rudolf Alt u. a.) zeigen neben Landschaftsbildern vor allem Detail- und Gesamtansichten von Örtlichkeiten der Monarchie, darunter auch selten dargestellte. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-85
€ 750,-


Weiß, Emil Rudolf (1875-1942)

Alte Frau auf der Straße gehend. Orig.-Holzschnitt, rechts unter der Darstellung mit Bleistift signiert, Bildformat 14,8 x 14,2 cm, Blattgröße 55 x 50 cm. Beilage zur Gründerausgabe von Ver Sacrum, 2. Jahrgang (1899), 1. Serie. - Unrestauriertes Blatt. Im breiten Rand stockfleckig, mit Knitterspuren und Rissen.

Chr. M. Nebehay (Ver Sacrum) 34. - Die sogenannte Gründerausgabe der ersten beiden Jahrgänge von "Ver Sacrum" war eine im Handel nicht erhältliche Luxusausgabe für Subskribenten, die zusätzliche Kunstblätter als Beilagen enthielt. Der vielseitige deutsche Künstler E. R. Weiß arbeitete als Typograph, Medailleur, Graphiker, Maler, Lehrer und Dichter. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-28
€ 850,-


Wellesz, Egon, Komponist (1885-1974)

Eigenhändiges Schreiben mit Unterschrift, 1 1/2 Seiten, gr-8, Oxford (gedruckter Briefkopf), undatiert (1938). - Empfehlungsschreiben für den damals 25-jährigen Musiker Friedrich Wildgans. "... Friedrich Wildgans ist mir als ausgezeichneter Musiker, Komponist, Theorielehrer und vorzüglicher Clarinettist seit Jahren sehr wohl bekannt und ich habe seine Entwicklung mit wärmstem Interesse verfolgt. Herr Wildgans hat auch in den letzten Jahren organisatorisch sehr viel für die Verbreitung zeitgenössischer Musik in Wien geleistet und die Werke ausländischer Musiker aufführen helfen und selbst bei diesen Aufführungen mitgewirkt ..."

Der in Wien geborene Komponist und Musikwissenschaftler Egon Wellesz war einer der ersten Privatschüler von Arnold Schönberg, verfasste 1920 die erste Biographie über seinen Lehrer und gründete zusammen mit Rudolf Réti die Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM). Ab 1929 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Wien, emigrierte er 1938 über Amsterdam nach England, wo er für kurze Zeit an der im Briefkopf angegebenen Adresse wohnte; 1946 erhielt er die britische Staatsbürgerschaft. - Friedrich Wildgans (1913-1965), Sohn des Dichters Anton Wildgans, war Schüler von Joseph Marx, unterrichtete am Mozarteum und arbeitete von 1936 bis 1940 als Soloklarinettist an der Wiener Staatsoper. Wegen seiner Unterstützung der Widerstandgruppe um Roman Scholz längere Zeit inhaftiert, fand er nach dem Krieg erst 1955 wieder eine dauernde Anstellung an der Wiener Musikakademie. Von 1948 bis 1961 war er Präsident der österreichischen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-86
€ 450,-


Wien - Hetzendorf

"Entwurf einer Eingabe an die Gemeinde Vertretung der k. k., Reichs- Haupt und Residenzstadt Wien, behufs Inangriffnahme des Baues einer Bürgerschule in Hetzendorf". Aktenstück von Schreiberhand unterzeichnet von einem Oberkommissär Hermann, 3 1/2 Seiten, in-4, Wien, 13. 5. 1898. - Obwohl zur Errichtung einer Bürgerschule für die ehemaligen Gemeinden Hetzendorf und Altmannsdorf im 12. Wiener Gemeindebezirk bereits das Grundstück und die notwendigen Geldmittel vorhanden sind, "wird die Inangriffnahme dieses Schulbaues von Jahr zu Jahr verschoben. Daß durch die Verzögerung dieses Baues den Bewohnern dieses Bezirkstheiles in vieler Hinsicht Nachtheile erwachsen ist leicht nachzuweisen. Viele Bewohner von Hetzendorf resp. Altmannsdorf sind aus dem Grunde ... von hier weggezogen, und diese Fälle wiederholen sich jährlich. ... Schon seit Jahren wird von Seite der hiesigen Bevölkerung bitter empfunden, daß ihre Kinder, sobald sie das 5, Schuljahr absovirt haben vor die alternative gestellt sind, entweder in der 5. Classe der Volksschule durch 3 Jahre hindurch denselben Unterricht zu genießen, oder auf dem Wege nach der über eine halbe Stunde entfernten Bürgerschule zu Meidling ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Bekanntlich führen die Wege zwischen Altmannsdorf, Hetzendorf einerseits und Meidling anderseits zum größten Theile über freie Felder ... Ohne gerade das Schlimste ins Auge zu fassen - erscheint es passend, wenn Knaben und Mädchen in diesem Alter gemeinsam auf einsamen Wegen über freies Feld und durch das Gatterholz zur Schule wandern müssen? Aus demselben Grund sahen sich Famlien, die so vermögend sind, daß sie ihre Kinder per Bahn in eine Wiener Bürgerschule schicken könnten gezwungen, in die Stadt zu übersiedeln, sobald ihre Kinder die Volksschule absoviert hatten. Wer selbst einmal Zeuge war, welchen Belästigungen die Mädchen vonseite halbwüchsiger Burschen im Coupé ausgesetzt sind, wer mit eigenen Ohren gehört, in welch picante Dialoge oft ein solches Mädchen, das zuhaus nie ein zweideutiges Wort hörte, verwickelt wird, der muß jeder Mutter rechtgeben, die die geistige Ausbildung ihrer Tochter nicht um den Preis einer sittlichen Verderbniß erkaufen will ...". Es folgen kritische Bemerkungen zu den baulichen und sanitären Verhältnissen in den beiden heillos überfüllten Hetzendorfer Volksschulen. - Gebräunt und fleckig, kleine Bug- und Randmängel.

Beiliegend ein Schriftstück betreffend die Aufführung von Haydns "Schöpfung" im Hetzendorfer Casino, Februar 1901. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-87
€ 85,-


Wiener Oper

"Ouverture". Seltener farbiger Autochromdruck (ausgeschnittenes Umschlagbild) ohne Künstlerangabe aus dem 1. Jahrgang der Zeitschrift "Illustration", Wien 1890, 28 x 27,5 cm, dazu aufgezogener Text. - Szene aus der Künstlerloge des k.k. Hof-Operntheaters. Konzertmeister und Regisseur flirten mit vier Sängerinnen, die den Auftritt der Primadonna erwarten und kritisch kommentieren werden. - Minimale Randmängel.

Die kurzlebige Wiener Zeitschrift "Illustration" ist nur in wenigen Bibliotheken greifbar. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-88
€ 100,-


Wiener Volksbelustigungen

"Wiener Lieblings-Unterhaltungen im Pratter." Altkolorierte Umrissradierung (von Georg Emanuel Opitz), wohl aus "Nüzliches Taschenbuch für Fremde und Einheimische auf das Jahr 1805" bei Artaria, Wien, 11 x 16 cm. - Bis zur Einfassungslinie und knapp unter die Beschriftung (diese unkomplett?) beschnitten, geringfügig fleckig, kaum sichtbarer Mittelbug; gerahmt.

Vgl. Slg. Mayer 438 (sein Exemplar ohne dieses Blatt, jedoch mit einer anderen Praterbelustigung); nicht in Slg. Eckl und bei Nebehay-Wagner. - Doppelblattgroße Illustration aus einer äußerst seltenen Kalenderpublikation, von der bisher nur ein einziger Jahrgang nachgewiesen ist. Die ans Groteske grenzende Darstellung zeigt eine deftige Schaukelattraktion im Wiener Prater mit einer in Ohnmacht gefallenen Frau im Vordergrund. Georg Emanuel Opitz (auch Opiz und Oppitz, 1775-1841) stammte aus Prag und kam um 1801 als Wanderkünstler nach Wien, "wo er sein Talent für Darstellung charakteristischer Szenen aus dem Volksleben ausbildete" (H. Vollmer). Weiterlesen

Bestellnummer 2403-89
€ 300,-


Yun, Isang, Komponist (1917-1995)

Eigenhändige Notenzeile (3 Takte) auf Notenpapier mit Unterschrift, quer-8, Berlin, 15. 12. 1989. - Leichte Faltspur.

Der in Südkorea aufgewachsene Isang Yun (eigentlich Yun I-sang) studierte in Paris und Berlin und erlangte mit seinen Kompositionen, in denen er fernöstliche Traditionen mit Techniken der westlichen Avantgarde verschmolz, internationale Anerkennung. 1967 wurde er nach einem Besuch Nordkoreas vom südkoreanischen Geheimdienst aus Deutschland entführt und wegen angeblichen Landesverrats in Südkorea zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach internationalen Protesten im Februar 1969 wieder freigelassen, kehrte er nach Deutschland zurück und erhielt 1971 gemeinsam mit seiner Frau die deutsche Staatsbürgerschaft. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-90
€ 240,-


Ziegler, Anton

Der kaiserl. könig. Polizei-Bezirk Mariahilf mit den Vorstädten Laimgrube und an der Wien, Windmühle, Mariahilf, Magdalenengrund und Gumpendorf. (Häuser-Schema der kaiserl. königl. Haupt- und Residenzstadt Wien mit Bezeichnung der Schilde, Gassen, Benennung der Hauseigentümer ... 6. verm. u. verb. Aufl.). [Wien], A. Ziegler, 1842. Kl-8; 84 pp, gefalteter Bezirksplan als Beilage; späteres Halbleinen mit aufgezogenem Orig.-Umschlag (Rücken mit kleinen Schäden); leichte Alters- und Gebrauchssspuren, Erscheinungsjahr handschriftlich korrigiert; Plan auf Leinen aufgezogen, leicht ankoloriert, etwas knapprandig und geringfügig fleckig.

Giebisch-Gugitz 12665. - Wichtige Quelle zur Lokal-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-91
€ 130,-


Zschokke, Heinrich, Schriftsteller und Pädagoge (1771-1848)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, in-8, 1 Seite auf Doppelblatt, B[lumenhalde] 3. 6. 1844. - "Guten Morgen, Lieber, wenn es auch draussen ein wenig neblicht um Aarau hängt. Hier send' ich Dir das Mspt. der achten Rechenschaft unsrer Taubstummen-Anstalt. Auch das dabei Liegende gilt, als Manuskript, wo es nicht abgeändert ist. Herr Burkhardt-Horosen wird dir morgen ... die dazu gehörige Rechnung schikken. Es sollen wieder davon, wie sonst, 1500 Ex. gedrukt und geheftet werden. Aber wieder, wie sonst, drängt, wegen Versendung der Ex. durch den Kanton, die Zeit, und darum bitt' ich Dich dringend wieder im Namen der Gesellschaft, wenn immer möglich, noch bis Ende der Woche uns den Bogen zur Versendung vollenden zu lassen. Gern würd' ich noch die Korrektur besorgen. Dein H. Zschokke". - Geringfügig knittrig und fleckig, Bearbeitungsvermerk in Rötel am linken Rand.

Aus einer Magdeburger Tuchmacherfamilie stammend, ließ sich Zschokke 1796 in der Schweiz nieder. Er übernahm dort zahlreiche politische Ämter, wirkte als liberaler Vorkämpfer und Volksaufklärer und wurde zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Schriftsteller seiner Zeit. Die Villa Blumenhald in Aarau, wo er von 1818 bis zu seinem Tod lebte, entstand nach seinen eigenen Entwürfen. Weiterlesen

Bestellnummer 2403-92
€ 300,-