Autographs & Misc.


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Abbado, Claudio, Dirigent (1933-2014)

Privates Porträtfoto mit eigh. Signatur auf der Bildseite (Kugelschreiber), ohne Ort und Datum (um 1980), 15 x 11 cm.

Der aus Mailand stammende Abbado studierte unter anderem bei Hans Swarowsky in Wien. Er war ständiger Gastdirigent der Wiener Philharmoniker sowie Chefdirigent der Mailänder Scala, des Londoner Sinfonieorchesters, der Wiener Staatsoper und der Berliner Philharmoniker. Continue reading

Order no. 2003-1
€ 75,-


Bartók, Béla, Komponist (1881-1945)

Kleines Albumblatt mit eigh. Namenszug, zusammen mit reproduziertem Fotoporträt (11 x 9 cm) unter Passepartout montiert.

Bartók war auch als Pianist und Musikethnologe tätig und gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Moderne. Continue reading

Order no. 1710-7
€ 550,-


Bayreuth

"Bayreuth 1939." Anonymes Typoskript eines Musik-Enthusiasten und profunden Wagner-Kenners, 20 DIN A4-Seiten, mit ausführlichen kritischen Beschreibungen der Aufführungen vom 16. bis 24. August (Holländer, Tristan, Parsifal und kompletter Ring). - Mit einigen handschriftlichen Korrekturen des wohl diktierten Textes; gefaltet, die letzte Seite mit kleinen Bugmängeln.

Vermutlich ungedruckt. Der von uns nicht identifizierte Verfasser geht vor allem auf die Details der Inszenierungen ein und erst an zweiter Stelle auf Orchester und Gesang; er äußerst sich aber auch immer wieder eingehend zum Werk selbst. Für die Deutung der Parsifal-Stelle "Ich schreite kaum - doch wähn' ich mich schon weit" zitiert er einen eigenen diesbezüglichen Beitrag in den Bayreuther Blättern 1916, der jedoch für uns nicht nachweisbar ist. Zur "Götterdämmerung" am 24. August schreibt er: "Die Aufführung stand für die Zuschauer (und wohl auch für die Darsteller) schon im Schatten der politischen Ereignisse; so ist es vielleicht unbillig, eine gewisse Hast der Tempi und leichte Nervosität des Spiels der Darsteller kritisch zu vermerken ...". An diesem Tag schloss Hitler mit Stalin einen Nichtangriffspakt mit einem geheimen Zusatzprotokoll zur Teilung Polens. Continue reading

Order no. 2309-4
€ 300,-


Bittner, Julius, Komponist (1874-1939)

Eigenhändige Notenzeile mit Unterschrift auf der Rückseite einer Bildkarte des Schreinzer-Quartetts, in Bleistift, 3 Takte, Wien, 12. 4. 1924. - Minimal fleckig, leichte Klammer- und Montagespuren. Beiliegend eine zugehörige Sammlernotiz sowie ein Zeitschriftenausschnitt von 1923 mit einem faksimilierten Notenzitat Bittners.

Bittners spätromantische Opern ("Die rote Gred" u. a.) wurden zunächst viel gespielt, nach dem 2. Weltkrieg geriet der in der Nachfolge Wagners stehende Komponist aber allmählich in Vergessenheit. Karl Schreinzer war Mitglied der Wiener Philharmoniker und begründete zusammen mit Karl Machek (ebenfalls Philharmoniker), Franz Kriwanek und Josef Mikulas eine eigene Gattung des Schrammel-Quartetts. Continue reading

Order no. 2403-13
€ 130,-


Blacher, Boris, Komponist (1903-1975)

Eigh. unsigniertes Musikmanuskript mit zwei Klavierskizzen zu einem Bühnenwerk, 2 Seiten auf Notenpapier, in-4. - Kleiner Randeinriss unterlegt.

Ca. 60 Takte in 12 Systemen. Der vielseitige Komponist deutsch-baltischer Herkunft schrieb unter anderem 14 Opern und 9 Ballettmusiken und gehörte im Nachkriegsdeutschland zu den einflussreichsten und am meisten aufgeführten zeitgenössischen Komponisten. Continue reading

Order no. 1802-13
€ 440,-


Böhm, Karl, Dirigent (1894-1981)

Unsigniertes Fotoporträt um 1955, 24 x 18 cm.

Aufnahme Foto Fayer, Wien. Continue reading

Order no. 1601-10
€ 55,-


Bresgen, Cesar, Komponist (1913-1988)

Eigenhändiger Brief mit Notenzitat und Unterschrift, 1 Seite, kl-4, Grossgmain bei Salzburg (Briefkopf), 11. 1. 1968. - An einen Autographensammler. "... wenn ich auch gerade kein Foto zur Hand habe, so sollen es diese paar Noten tun ...". Es folgen die ersten drei Takte des Liedes "O du stille Zeit, kommst eh wir's gedacht ..." mit unterlegtem Text (nach Joseph von Eichendorff).

Bresgen war ab 1939 (mit Unterbrechungen) Professor für Komposition am Salzburger Mozarteum. Das Lied entstand 1938. Continue reading

Order no. 2305-13
€ 185,-


Britten, Benjamin, Komponist (1913-1976)

Eigh. Brief mit Unterschrift "Ben", 4 Seiten, quer-8, Aldeburgh (Briefkopf), 25. 7. 1960. - (An James Lawrie.) "My dear Jimmie, Awfully sorry that I can't get up to the meeting of the Opera School tomorrow. I am under severe doctors' order for 2 or 3 months, & severely rationed as to my London visits. I am sorry there is this crisis - but I feel rather unable to comment since I know so little of the facts (of course I realise there is a financial problem, but I fear I don't know whether this is worse than usual, & if there is less hope than usual of over-coming it). I have written to Sanderson asking to see a copy of the Bridges report, wanting of course to see the references to the School; but so far, no reaction, so I can't comment on their comments. But how seriously do people, does the Arts Council, take this report? The only person I know who has had connection [with] the report has been George Christie, & he hasn't much to off[er], & of course must be somewhat biased. Otherwise I know of no one ever who has given evidence - certainly none of us has (which is abit odd considering we do play some part of the operatic biz!). All this is just to question the actual or future importance of the Report; need we take much notice of it, unless, of course it prevents the School getting the money it needs -? Excuse scribble, but I wanted to send personal apologies for non-attendance, & all good wishes [for] the future of the School, if you decide to continue, & of course congratulations to Joan & Anne for their wonderful work. Yours ever Ben." - Kleine Heftspuren, seitliche Lochung unterlegt (geringer Buchstabenverlust).

James Haldane Lawrie (1907-1997) war ein opernbegeisterter englischer Unternehmer, Filmproduzent und Theatermanager und leitete einige Zeit die Künstlervereinigung "English Opera Group" (E. O. G.), die Kammeropern von Britten und anderen Komponisten zur Aufführung verhelfen sollte. Britten lebte seit 1947 in Aldeburgh, wo er im folgenden Jahr das jährliche Festival mitbegründete. George Christie übernahm 1962 als Manager die Glyndebourne Opera. Continue reading

Order no. 2205-6
€ 800,-


Chelius, Oscar von, Offizier und Komponist (1859-1923)

Eigenhändiges Musikmanuskript mit Unterschrift, quer-4 (Notenpapier), Corfu/Achilleion, April 1914. - Beginn des Liedes "Aveläuten" (nach Text von Ernst Zahn) mit Klavierbegleitung. - Leichte Faltspur.

Dekorativ und selten. - Chelius erhielt eine gediegene musikalische Ausbildung, wurde jedoch Berufsoffizier in der Preußischen Armee und komponierte daneben lebenslang weiter (Opern, Sinfonien, Kammermusik und Choräle). Er lernte während eines Manövers den späteren Kaiser Wilhelm II. kennen, wurde einer seiner engsten persönlichen Freunde und gestaltete für ihn Musikabende im Berliner Stadtschloss und im Gebäude der Potsdamer Militärakademie, wobei er auf dem Klavier ganze Partituren aus dem Gedächtnis spielen konnte. 1914 wurde er im Rang eines Generalleutnants als Militärbeauftragter an die deutsche Botschaft in Sankt Petersburg versetzt, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August desselben Jahres die deutschen militärischen Interessen am Zarenhof vertrat. - Das Achilleion ist ein 1890-1892 im Auftrag von Kaiserin Elisabeth von Österreich erbauter Palast, den Wilhelm II. 1907 von den Erben der Kaiserin erwarb und zu einem diplomatischen Zentrum umgestalten ließ. Continue reading

Order no. 2009-7
€ 370,-


Czerny, Carl, Komponist (1791-1857)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 Seite auf Doppelblatt, in-8, Wien, 13. 6. 1842. - An den Herausgeber der Wiener Musikzeitung, August Schmidt. "Euer Wohlg[e]b[orn] / Ich habe die Ehre, hier zufolge dero Aufforderung einen auf 4 Stichseiten berechneten Beitrag zum Hamburger Album zu übersenden u. bitte, mir zu seiner Zeit gefälligst ein Correctur=Exemplar durch Hrn. Mechetti oder Haslinger od. Diabelli zukommen zu lassen. Euer Wohlgeborn ergebenster Carl Czerny." - Auf der letzten Seite Vermerk von fremder Hand und Montagespuren.

Der vor allem als Klavierpädagoge bekannte Beethoven-Schüler Carl Czerny veröffentlichte seine Werke bei verschiedenen Verlegern in Österreich und in Deutschland. Hier als Kontaktpersonen erwähnt sind die Wiener Verleger Pietro Mechetti (1777-1850), Tobias Haslinger (1787-1842) und Anton Diabelli (1781-1858), die teilweise auch als Komponisten und Solisten tätig waren. (Haslinger verstarb übrigens wenige Tage nach dem Datum des vorliegenden Briefs.) Das "Hamburger Album" war eine von der "Allgemeinen Wiener Musik-Zeitung" initiierte musikalische Edition, mit der die Opfer der großen Brandkatastrophe in Hamburg im Mai 1842 unterstützt werden sollten. In Wien geborene oder hier tätige Komponisten wurden um Beiträge, das Publikum um Subskription des Werks gebeten. Obwohl sich eine ganze Reihe von teils prominenten "Tonsetzern" an dem Projekt beteiligten, fand es beim Publikum nicht genügend Resonanz, weshalb die Wiener Musikzeitung am 20. 10. 1842 das Nichterscheinen des geplanten Albums bekanntgeben musste. Welchen Beitrag Czerny beigesteuert hätte, wissen wir nicht. Die "Allgemeine Wiener Musik-Zeitung" erschien von 1841 bis 1848. Continue reading

Order no. 2109-13
€ 1200,-


Czerny, Carl, Komponist (1791-1857)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 3/4 Seite (bläuliches Papier), in-8, ohne Ort (wohl Wien), 19. 1. 1855. - An Karl Schubert in Pietro Mechettis Musikalienhandlung in Wien. "Werthester Hr: v: Schubert / Darf ich Sie bitten, Hrn Nottebohm /: der mir durch die Mittheilung seiner Trois Caprices sehr viel Vergnügen gemacht, :/ die beyfolgenden 2 Hefte mit dem Wunsche zu übergeben, Er möge dieselben als ein freundliches Andenken von mir annehmen. Ihr ergebenster Carl Czerny". - Linker Rand unregelmäßig, rückseitig Vermerk von fremder Hand.

Carl Czerny war Schüler Beethovens und Lehrer Liszts und ist heute vor allem noch als Klavierpädagoge bekannt. Der Kunsthändler und Musikverleger Pietro Mechetti (1777-1850) wurde 1811 Alleinerbe des zuvor gemeinsam mit seinem Onkel Carlo geführten Unternehmens in Wien; nach seinem Ableben übernahm seine Witwe Theresia die Firma, unterstützt von dem hier als Briefempfänger genannten Karl Schubert. Sie verstarb im Sommer 1855, worauf der Musikverlag in die Hände von C. A. Spina überging. Der deutsche Komponist und Musikforscher Gustav Nottebohm (1817-1882), der seit 1846 in Wien lebte, erwarb sich vor allem durch seine bahnbrechenden Beethoven-Studien bleibende Verdienste. 1858 wurde er Direktionsmitglied, 1864 Archivar und Bibliothekar der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Continue reading

Order no. 2309-9
€ 1450,-


Dallapiccola, Luigi, Komponist (1904-1975)

Maschinschriftlicher Brief in französischer Sprache mit eigenhändigen Korrekturen, Empfehlungsformel und Unterschrift, 1 1/2 Seiten, kl-4 (dünnes Papier), Florenz, 10. 2. 1951. - An den deutsch-israelischen Musikwissenschaftler Peter Gradenwitz (1910-2001) in Tel Aviv. Berichtet über geplante Tätigkeiten in den USA - u. a. einen Kompositionskurs in Tanglewood -, die amerikanische Erstaufführung seiner einaktigen Oper "Il prigioniero" und erwähnt einen persönlichen Kontakt mit Aaron Copland. Den Hauptinhalt des Briefs bildet die Beschreibung seines Stücks "Job", das Dallapiccola gerne in Israel in hebräischer Übersetzung aufgeführt sehen würde. - Knitterspuren und kleine teils geklebte Randrisse, zwei Flecken am linken Rand.

Die Opern des in Istrien geborenen italienischen Komponisten gelten heute als Klassiker der Moderne. "Job" mit dem Untertitel "sacra rappresentazione" (im vorliegenden Brief "religious play") ist ein geistliches Stück für Solisten, Sprecher, Chor und Orchester; den Text verfasste der Komponist nach dem alttestamentarischen Buch Hiob (Ijob). Es wurde im Oktober 1950 in Rom uraufgeführt. Continue reading

Order no. 2109-14
€ 300,-


Dessauer, Joseph, Komponist (1798-1876)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 3/4 Seiten, in-8, Wien, 6. 5. 1860. - An eine Vertraute. "Liebe Freundin / Da es Sie gewiß interessirt zu wissen, auf welche Weise meine Dominga vom Stappel gelaufen ist, so sage ich Ihnen, daß sie gestern mit allen Ehren in die Welt getreten ist. Die Aufnahme war so freundlich, daß man mich ein halbdutzend mal hervorgerufen und mir diese Auszeichnung auch bei offener Szene zu Theilen werden ließ - doch davon machte ich in angeborener Bescheidenheit, keinen Gebrauch. - / Ich habe fast zwei Monate nicht gelebt, sondern nur gelitten, denn die Oper, so klein auch, wurde hundert Änderungen unterzogen. Glücklicherweise war mir mein Personal sehr gut gewogen. Die Wildauer hat einen wahren Triumpf gefeiert und war auch wirklich bezaubernd. So weit hielte ich nun! Daß der hinkende Bote, nemlich böswillige Kritiker etz etz nicht fehlen werden - darauf muß ich mich gefaßt machen. Wie Gott will! Könnte ich nur bald schon hinaus ins Freie, denn ich bin sehr angegriffen u. meine beiden Füße sind jetzt krank. Auf Wiedersehen - irgendwo - und alles Schöne an Mamachen. Ist Hedwig noch in Paris? Ihr alter Freund Dessauer".

Geboren als Sohn eines konvertierten jüdischen Prager Großhändlers, war Dessauer zunächst als Pianist erfolgreich, widmete sich dann dem Kompositionsstudium und ließ sich nach mehreren Reisen 1835 in Wien nieder, wo er intensiv am Wiener Musik- und Geistesleben teilnahm. Er war mit vielen großen Musikern seiner Zeit freundschaftlich verbunden; Chopin widmete ihm seine Polonaisen op. 26. Die hier genannte komische Oper "Dominga" (nach einem Text von Alexander Baumann) war das letzte von Dessauers vier Bühnenwerken; sie erlebte am 5. Mai 1860 am Wiener Hofoperntheater ihre Uraufführung mit der beliebten Schauspielerin und Sängerin Mathilde Wildauer (1820-1878) in der Hauptrolle. Continue reading

Order no. 2305-23
€ 400,-


Dostal, Nico, Komponist (1895-1981)

Porträtfotografie auf geprägtem Karton (Brustbild mit Zigarre, 15 x 10,5 cm) mit eigh. Notenzeile, Widmung und Unterschrift auf dem Untersatzkarton (Gesamtgröße 31,5 x 21 cm), Salzburg, Oktober 1971. - 6 Takte "Heimatland!" aus der Operette "Monika" (Uraufführung 1937, verfilmt 1939 unter dem Titel "Heimatland"). - Beiliegend eigh. Kuvert.

Melodie auf die Verse "Heimatland, Heimatland, Dein gedenk' ich immerdar ..." von Hermann Hermecke. Der vor allem für seine Operetten und Filmmusik bekannte österreichische Komponist schrieb auch Kirchenmusik. Seit 1954 lebte er in Salzburg. Continue reading

Order no. 1708-18
€ 200,-


Einem, Gottfried von, Komponist (1918-1996)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 Seite, quer-kl-4, New York, ohne Datum (wohl 1953). - An den Dirigenten Efrem Kurtz. "Dear Mr. Kurtz, you will remember to have told me on 57th street to be interested in performing my 'Capriccio', which you undoubtedly liked in the interpretation given by Maestro Mitropoulos. Now I am sure that also you will give it a just as masterful if different interpretation. It would be a special treat for me to be notified during my European travels of a performance of yours and the ensuing good writeups. As you know I am always most grateful and pleased if renown[ed] conductors are not only interested but also active in and for my works. With best and sincerest wishes for your Season most sincerely yours Gottfried Einem." - Falt- und leichte Knitterspuren.

Schöner Brief des damals noch relativ jungen österreichischen Komponisten. Einem, der seit 1953 in Wien lebte, unternahm in diesem Jahr eine überaus erfolgreiche Amerikareise, auf der er wichtige Kontakte knüpfte und von der er mehrere Kompositionsaufträge mitbrachte. Sein Orchesterwerk "Capriccio" (op. 2) war vom Dirigenten Leo Borchard in Auftrag gegeben worden und im März 1943 unter dessen Leitung von den Berliner Philharmonikern mit großem Erfolg uraufgeführt worden. Der griechische Dirigent, Komponist und Pianist Dimitri Mitropoulos (1896-1960) regte Einem zu seinem 1953 entstandenen Klavierkonzert op. 20 an; der aus Russland stammende Dirigent Efrem Kurtz (1900-1995) leitete von 1948 bis 1954 das Houston Symphony Orchestra. Continue reading

Order no. 2009-11
€ 220,-


Einem, Gottfried von, Komponist (1918-1996)

Musikalisches Albumblatt mit eigenhändiger Notenzeile, Widmung und Unterschrift, quer-8, Wien, 6. 8. 1983. - Leichte Faltspur.

Vier Takte aus der 1964 uraufgeführten Oper "Der Zerrissene" (Text von Boris Blacher nach Johann Nestroy). Continue reading

Order no. 2202-24
€ 200,-


Flotow, Friedrich von, Komponist (1812-1883)

Eigenhändiges musikalisches Albumblatt mit Notenzeile und Unterschrift, 1 Seite, quer-8, Wien, 7. 2. 1847. - 4 Takte aus dem 2. Akt seiner Oper "Alessandro Stradella": "Tief in den Abruzzen, da lauert im Moos". Links unten biographische Notiz von fremder Hand.

Flotows Oper war 1844 unter tosendem Beifall in Hamburg uraufgeführt worden; in Wien wurde sie im Jahr darauf sowohl im Theater an der Wien wie auch im Kärntnertortheater gespielt. Am 29. Jänner 1847 leitete der Komponist persönlich eine Aufführung im Kärntnertortheater, einige Monate später wurde ebenda die eigens für Wien komponierte "Martha" in Anwesenheit Flotows aus der Taufe gehoben. Continue reading

Order no. 2005-17
€ 850,-


Fuchs, Robert, Komponist (1847-1927)

Eigh. Widmung auf dem Umschlag seiner "Drei Clavierstücke" op. 24 (Leipzig, Kistner, um 1879, in-4, 15 pp, OBrosch.), Wien, 7. 11. 1879. (Für Fräulein Caroline Gröber, der das Werk im Druck zugeeignet ist.) "D[er] O[bigen] zur freundlichen Erinnerung an Rob. Fuchs ...". - Das Notenheft mit Alters- und Gebrauchsspuren sowie Rand- und Falzverstärkungen.

Fuchs war Schüler von Anton Bruckner und Lehrer von Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold, Jean Sibelius, Richard Strauss u. a. Continue reading

Order no. 1708-29
€ 160,-


Furtwängler, Wilhelm, Dirigent (1886-1954)

Kleines Porträtrelief in Biskuitporzellan, monogrammiert "Sch", rückseitig mehrere eingepresste Marken, 13 x 11 cm, auf samtüberzogener Unterlage montiert. - Leichte Gebrauchs- und Altersspuren.

Wohl um 1950 in kleiner Auflage hergestellt. Continue reading

Order no. 2305-26
€ 240,-


Glasunow, Alexander, Komponist (1865-1936)

Eigh. musikalisches Albumblatt mit Unterschrift "Alexandre Glazounow", 1 Seite, quer-kl-8, Paris, 1. 11. 1929. - Auf beschnittenem Notenpapier mit kaum sichtbarem Mittelbug.

Incipit (2 Takte) seiner 1901 entstandenen Klaviersonate Nr. 1 in b-moll (op. 74), hier abweichend vom Druck mit "Moderato" (statt mit "Allegro moderato") bezeichnet und auf nur einem System notiert. Continue reading

Order no. 1705-30
€ 750,-


Gounod, Charles, Komponist (1818-1893)

Unsigniertes eigenhändiges Musikmanuskript auf bräunlichem Notenpapier, 1 Seite, in-4 (Doppelblatt), ohne Ort und Datum. - Stimmenauszug der ersten Bässe in 8 Notenzeilen aus der Introduktion des Chorwerks "L'hôtellerie de la Reine" mit unterlegtem Text. - Kleine Randmängel.

Provenienz: Sotheby's London 18. 5. 1995, ex Nr. 248. - Das unveröffentlichte Chorwerk (CG 225), von dem ein 40seitiges Manuskript bekannt ist, entstand vermutlich 1848/1849 nach einem anonymen französischen Text: "Dans cette belle hôtellerie le vin d'Espagne est vraiment bon, oui! et l'on y trouve, oui l'on y trouve au gré de son envie ..." Continue reading

Order no. 1810-33
€ 750,-


Harnoncourt, Nikolaus, Dirigent (1929-2016)

Karte der Plattenfirma Teldec mit reproduziertem farbigem Fotoporträt, 15 x 10,5 cm, bildseitig signiert (um 1985).

Der auch als Cellist und Musikschriftsteller tätige österreichische Dirigent war einer der Pioniere der historischen Aufführungspraxis. Continue reading

Order no. 2205-24
€ 55,-


Hellmesberger, Joseph, Komponist (1855-1907)

Eigenhändige acht Zeilen mit Unterschrift auf der gedruckten Visitkarte seiner Gattin, ohne Ort und Datum. "Verehrte Gnädige Frau! Ich glaube nicht, daß das vorgeschlagene Stück in Pest passend wäre - auch habe ich noch keine Rückantwort über die Componisten Gestaltung unseres Programmes[.] Ich bitte daher nur um kurze Frist bis aus Pest Nachricht eingetroffen[.] Mit echter Verehrung dankbarst J. Hellmesberger". In flüchtiger Schrift. - Ansprechend unter Passepartout gerahmt (Gesamtgröße 16 x 20 cm).

Provenienz: Sammlung Gerhard Bronner. - Joseph ("Pepi") Hellmesberger junior, Sohn des gleichnamigen Violinisten und Dirigenten (1828-1893), wurde 1890 erster Hofkapellmeister der Wiener Hofkapelle und wirkte als Komponist, Geiger und Dirigent; er schrieb unter anderem 22 Operetten. Als Nachfolger von Gustav Mahler leitete er von 1901 bis 1903 die Philharmonischen Konzerte. Continue reading

Order no. 2009-28
€ 300,-


Humperdinck, Engelbert, Komponist (1854-1921)

Eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift, 2 Seiten, ohne Ort, 19. 12. 1913. - An einen Freund in Österreich. "Lieber und verehrter Freund! Bei Ihrem letzten, leider nur allzu kurzen Besuch in Wannsee hatten Sie die große Liebenswürdigkeit, uns in Aussicht zu stellen, dass Sie sich bei der Direktion des Oesterr. Lloyd nach geeigneten Fahrgelegenheiten nach Ägypten erkundigen wollten. Wir (ich, meine Frau u. meine Tochter Edith) möchten nun unsere Reise gern gegen Mitte Januar antreten und wären gern im klaren darüber, ob um diese Zeit (bis etwa Ende Januar) ein großes Schiff nach Alexandria abgeht, und wann man sich am Abgangsort (Triest?) einzustellen hat. Auch über die Dauer der Fahrt, bezw. die etwaigen Mittelmeerstationen, die größe der Plätze u.s.w. möchte ich gern etwas näheres in Erfahrung bringen. Ich bin von vorneherein überzeugt, dass wenn Sie der Sache sich ein wenig annehmen wollen, wir in jeder Beziehung dabei "gut fahren["] werden. Hoffentlich sehen wir Sie und Ihre Frau Gemahlin recht gesund und munter wieder. Inzwischen grüßt mit herzlichem Dank im Voraus für Ihre Mühewaltung Ihr stets ergebener Dr[.] E[.] Humperdinck / Die meinigen lassen alle vielmals grüßen!" - Geringfügig fleckig, restaurierter Einriss am oberen Rand.

Der vor allem mit seinen Opern "Hänsel und Gretel" und "Die Königskinder" erfolgreiche deutsche Komponist war 1912 in seine neue Villa in Wannsee bei Berlin gezogen. Das Schreiben ist vermutlich an den Journalisten Isidor Singer (1857-1927) gerichtet, der in Wien die linksliberale Wochenschrift "Die Zeit" sowie eine gleichnamige Tageszeitung herausgab. Continue reading

Order no. 2305-38
€ 300,-


Kabalewski (Kabalevsky), Dmitri B., Komponist (1904-1987)

Eigh. Notenzeile (4 Takte) mit kurzer Widmung in russ. Sprache und Unterschrift (kyrillisch) auf Karton in Postkartengröße, Moskau, 14. 5. [19]72.

Zitat aus der Ouvertüre zu seiner 1937 entstandenen und 1968 überarbeiteten Oper "Cola(s) Breugnon" (op.24). Mit eigh. Briefkuvert (dieses mit Sammlervermerken). Continue reading

Order no. 1510-43
€ 650,-


Kagel, Mauricio, Komponist (1931-2008)

Billet 16 x 9 cm mit aufgezogenem kleinem Zeitungsporträt und eigh. Namenszug, ohne Ort und Datum (um 1975).

Der vielseitige argentinisch-deutsche Komponist, Dirigent, Librettist und Regisseur leistete mit seinen unkonventionellen Werken einen wichtigen Beitrag zur Musikästhetik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Continue reading

Order no. 1909-46
€ 40,-


Kirchenlieder

Unbezeichnetes Notenmanuskript mit 11 einstimmig notierten mehrstrophigen katholischen Kirchenliedern, wohl Österreich (Land Salzburg?) um 1800, 17 beschriebene und 9 weiße Seiten, quer-4, Fadenheftung ohne Umschlag. - Zwei Lieder unkomplett durch fehlende Seiten; Alters- und Gebrauchsspuren, ein Blatt lose.

Provenienz: vermutlich aus Mauterndorf (Salzburg). Enthält: Kirchenlied auf den Palmsonntag ("Singt dem König Freudenpsalmen ...") - Kirchenlied auf Ostern ("Das Grab ist leer, der Held erwacht ...") - Lied zum allerhl. Altars-Sakramente ("Deinen reinen Tempel zieren ...") - Lieder zu den IV hl. Evangelien (darunter "O Engel Gottes! eilt hiernieder ...") - Prozessionslied ("Christen! singt mit frohen Herzen ...") - Auf das Fest des hl. Florian Maytyrers[!] ("Wir erscheinen in gedrängten Schaaren ...", unkomplett) - Titel unbekannt (unkomplett) - Auf die heilige Nacht ("Heiligste Nacht, heiligste Nacht! Finsterniß weichet ..."). Das erste Lied findet sich melodiegleich in "Der Heilige Gesang zum Gottesdienste in der römisch-katholischen Kirche" Teil 2, Salzburg 1783; für die übrigen Lieder konnten wir teilweise die Texte, nicht jedoch die Melodien im Druck nachweisen. Continue reading

Order no. 2009-34
€ 950,-


Kodály, Zoltán, Komponist (1882-1967)

Billet in Postkartengröße mit aufgezogenem kleinem Zeitungsporträt und eigh. Namenszug, ohne Ort und Datum (um 1930).

Der ungarische Komponist, Musikpädagoge und Musikethnologe war einige Zeit musikalischer Mitarbeiter von Béla Bartók. Er sammelte und untersuchte unter anderem über 3500 ungarische Volkslieder. Continue reading

Order no. 2003-47
€ 130,-


Koschat, Thomas, Komponist (1845-1914)

Korrespondenzkarte mit Porträts und bildseitigen Bleistiftunterschriften aller Mitglieder des Koschat-Quintetts (Thomas Koschat, Rudolf Traxler, Walter Fournes, Clemens Fochler, Hans Neubauer und Georg Haan), ohne Ort und Jahr (um 1900). Dazu 3 bildseitig beschriebene eigenhändige Ansichtskarten (u. a. Gruppenfoto des Klagenfurter Männergesangvereins "Frohsinn") mit Unterschrift "Thomas", Poststempel Heilbronn 14. 8. 1902, Wien 2. 3. 1903 und Leipzig 3. 7. 1903; Kurzmitteilungen an seine Schwester Katharina Kopeinig in Viktring, zumeist von Konzertauftritten. "... Das gestrige Concert ist grossartig ausgefallen. Über 3000 Menschen waren da. - Ich erhielt Lorbeerkränze ..." / "... Gestern beim Concert waren 1400 Menschen. Das war glänzend ...".

In Viktring bei Klagenfurt geboren und in Wien als Sänger und Chorleiter tätig, machte Koschat das Kärntner Lied weit über seine Heimat hinaus bekannt und populär. Mit seinem aus Mitgliedern der Wiener Hofoper bestehenden Koschat-Quintett unternahm er erfolgreiche Touren durch Europa und Amerika. Continue reading

Order no. 2202-52
€ 260,-


Krenek, Ernst, Komponist (1900-1991)

Eigenhändiges musikalisches Albumblatt mit Unterschrift, kl-quer-8, (Palm Springs), 27. 3. 1985. - Drei Takte aus seinem "Klavierstück in elf Teilen op. 197 (1967)". - Mit eigh. Briefkuvert.

Krenek wuchs in Wien auf, wo er bei Franz Schreker Komposition studierte. In den 1920er Jahren erlebte seinen größten Publikumserfolg mit der Oper "Jonny spielt auf", ab 1937 lebte er in den USA. Sein Schaffen umfasst fast alle musikalischen Stilrichtungen des 20. Jahrhunderts. Continue reading

Order no. 2403-52
€ 220,-


Lauri-Volpi, Giacomo, Tenor (1892-1979)

Porträtpostkarte mit eigenhändigem Namenszug im weißen Unterrand, ohne Ort und Datum (um 1930). - Rollenbild als römischer Prokonsul Pollione in der in Gallien spielenden Oper "Norma" von Vincenzo Bellini.

Die Aufnahme entstand im November 1927 an der Metropolitan Opera in New York. Giacomo Lauri-Volpi war einer der bedeutendsten Tenöre seiner Zeit, der auch schwierige Partien vom Belcanto bis zum Verismo glänzend bewältigte. Puccini soll für ihn die Rolle des Calàf in "Turandot" konzipiert haben. Continue reading

Order no. 2302-48
€ 240,-


Martin, Frank, Komponist (1890-1974)

Musikalisches Albumblatt mit eigenhändiger Notenzeile und unterlegtem Text, Widmung und Unterschrift, 1/2 Seite, kl-4, Mai 1973; dazu eigenhändiges Briefkuvert mit Adress-Stempel Naarden. - 3 Takte aus Martins 1972 entstandenem Requiem.

Beginn der Antiphon "In Paradisum deducant te Angeli" (das "te" hier verschrieben zu "le"). Im Mittelalter bildete diese Antiphon einen Teil der Sterbeliturgie. Continue reading

Order no. 2305-54
€ 300,-


Meyerbeer, Giacomo, Komponist (1791-1864)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift und eigh. Adressblatt, 1 Seite, in-8, "Montag" [Berlin, 3. 5. 1858]. - An James Hirschfeld in der Schlesingerschen Musikhandlung. "Hochgeehrter Herr! Mit dem besten Dank schicke ich Ihnen anbei die geliehenen Musikstücke zurück, nämlich Antigone, Jubelouverture Maria und ihr Genius. Sie würden mich sehr verbinden wenn Sie mir auf 1 Stunde einen französischen und italiänischen Klavierauszug der Hugenotten durch den Überbringer dieses schicken könnten, da ich dessen in diesem Augenblick bedarf. Genehmigen Sie die Versicherungen meiner vollkommensten Hochachtung Meyerbeer". - Geringfügig fleckig.

Gedruckt in S. Henze-Döhring (Hrsg.), Giacomo Meyerbeer. Briefwechsel und Tagebücher Bd. 7 (2004), 302. - "Antigone": Schauspielmusik von Mendelssohn (1841); "Maria und ihr Genius": Kantate Meyerbeers zur Feier der Silbernen Hochzeit der Prinzessin und des Prinzen Carl von Preußen (1852). Meyerbeers bekannteste Oper "Les Huguenots" wurde 1836 uraufgeführt. Der renommierte Berliner Musikverlag Schlesinger bestand bis 1864. Continue reading

Order no. 2202-62
€ 500,-


Penderecki, Krysztof, Komponist (1933-2020)

Fotoporträt mit eigenhändigem Namenszug (blauer Faserstift) auf der Bildseite, 17 x 13 cm, ohne Ort und Datum (um 1990).

Ohne Fotographenangabe. Mit seinen Klangkompositionen zählt der polnische Komponist zu den bedeutendsten Vertreten der neueren Musik; er erwarb sich auch durch sein christlich-humanistisches Engagement internationale Anerkennung. Continue reading

Order no. 2309-62
€ 140,-


Pergolesi, Giovanni Battista - Salzmann, Karl Gottfried

"Stabat [Mater] Del Sign. G. B. Pergolesi / Für's Pianoforte G. C. Salzmann." Musikmanuskript von Kopistenhand. Handschriftlicher Klavierauszug mit beiden Singstimmen in sauberer Notation auf händisch gezogenen Notenzeilen, 76 Seiten, quer-kl-4, wohl Wien um 1830, in modernem rotem Leinenband. - Titelblatt gebräunt und restauriert, gelegentlich etwas stockfleckig, zwei Seiten stärker braun verfärbt; insgesamt schöne Notenhandschrift des sakralen Vokalwerks in der Bearbeitung durch einen Wiener Komponisten.

Zu Salzmann vgl. ÖBL 9, 404. - "Stabat Mater", eine Vertonung des gleichnamigen mittelalterlichen Gedichts für Alt, Sopran, Streicher und Basso continuo, ist neben der Oper "La serva padrona" das bekannteste Werk des italienischen Komponisten G. B. Pergolesi (1710-1736); es entstand wenige Wochen vor seinem Tod, war im 18. Jahrhundert das am häufigsten gedruckte Musikstück und hat zahlreiche Bearbeitungen erfahren. Carl Gottfried Salzmann (1797-1871), der Verfertiger des Klavierauszugs, war Pianist, Musikpädagoge und Komponist und wurde bereits 1817 ausübendes Mitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Er war Schüler Salieris und besaß eine bedeutende Musikbibliothek. Continue reading

Order no. 2302-61
€ 450,-


Puccini, Giacomo, Komponist (1858-1924)

Eigenhändiges Brieffragment (Schluss mit Unterschrift fehlt), 4 Seiten, kl-8, Torre del Lago (Briefkopf), 14. 11. 1913. - An seinen Verleger Tito Ricordi. "Caro Tito, non so perché tu aspettassi un mio pentimento postumo dopo quanto ti scrissi. Se lo feci, credimi non fu per un impulsivo sfogo nervoso, ma perché l'episodio viennese ha fortemente scossa la mia sensibilità. Tu sai - o meglio non sai, perché i nostri temperamenti sono e saranno sempre troppo diversi - che spesso le piccole cose acquistano una grande importanza e basta un movimento brusco a distruggere anche un'infinità di opere belle e buone = Di questi - dirò cosi - scarti è tua consuetudine abusare ...". - Leichte Bug- und Randmängel, kleiner Eckabriss mit minimalem Textverlust, Tintenstrich auf der zweiten Seite. Vollständige Transkription und Übersetzung sowie ein ausführlicher Kommentar liegen bei.

Tito Ricordi (1865-1933) hatte im Jahr zuvor nach dem Tod seines Vaters Giulio dessen Musikverlag übernommen. Puccini berührt in seinem Brief verschiedene Unstimmigkeiten und Spannungen, zu denen es vor allem im Zuge seines Wien-Aufenthalts im Oktober 1913 - der Komponist bereitete hier die Erstaufführung seiner Oper "La fanciulla del West" vor - gekommen war. Erwähnt werden unter anderem Ricordis führender Mitarbeiter Carlo Clausetti, eine gescheiterte Zusammenarbeit mit dem Dichter Gabriele d'Annunzio sowie Puccinis musikalische Bearbeitung von Didier Golds einaktigem Drama "La Houppelande". Continue reading

Order no. 2202-76
€ 1400,-


Ridderbusch, Karl, Bass (1932-1998)

Großes farbiges Rollenfoto (25,5 x 20,5 cm) als Hans Sachs mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift im weißen Seitenrand, Oktober 1977. - "Mit allen guten Wünschen herzlichst Ihr Ridderbusch ...".

Der deutsche Sänger debütierte 1967 in Bayreuth und sang hier bis 1977 alle großen Bassrollen. Er war Stammgast in allen großen Opernhäusern der Welt und trat ab 1968 sowohl an der Wiener Staatsoper wie bei den Salzburger Osterfestspielen auf. Continue reading

Order no. 1909-79
€ 75,-


Rodzinski, Artur, Dirigent (1892-1958)

Großfoto 58 x 38 cm mit eigenhändiger bildseitiger Widmung und Unterschrift, ohne Ort, 1948. - "To my very - very dear friend Frantzl with thanks from the bottom of my soul for Everything Artur Rodzinsky ...". - Auf Karton montiert, Schrift etwas geblasst, Restaurierungs- und Rahmungsspuren.

Schönes Porträt vor Notenhintergrund in ungewöhnlich großem Format. Rodzinski war der Sohn eines österreichisch-ungarischen Militärarztes und einer polnischen Musikerin, wuchs in Lemberg auf und studierte in Wien Komposition bei Joseph Marx und Franz Schreker. Er lebte ab 1926 in den USA und leitete dort als Chefdirigent namhafte Orchester, zuletzt (1947-1948) das Chicago Symphony Orchestra. Rodzinski verhalf Leonard Bernstein zu einem ersten Durchbruch und brachte 1944 in der New Yorker Carnegie Hall Arnold Schönbergs "Ode to Napoleon Buonaparte" zur Uraufführung. Gewidmet ist das Porträtfoto dem österreichisch-amerikanische Violinist Franz Polesny, der drei Jahrzehnte lang 2. Geiger des Chicago Symphony Orchestra war. Continue reading

Order no. 2105-66
€ 300,-


Ruzitska, Anton, Bratschist (1871-1933)

Brauntoniges Porträtfoto des Ateliers d'Ora (d. i. Dora Kallmus), signiert "d'Ora 1915", Bildformat 20 x 16 cm, Gesamtgröße 38 x 25 cm, mit eigenhändiger Notenzeile, Widmung und Unterschrift auf dem weißen Unterlagskarton, Wien, 1. 1. 1920. - Drei Takte aus dem 5. Satz von Beethovens 13. Streichquartett op. 130 (Cavatina / Adagio molto espressivo), darunter "Zur Erinnerung an die schönen Abende in Lans u. Wien von Ihrem ergebensten Anton Ruzitska". - Gerahmt.

Der in Ungarn geborene Anton Ruzitska (auch Ruschitzka) studierte in Wien, erhielt hier schon in jungen Jahren Engagements beim Hofopernorchester und bei den Philharmonikern und stieg 1903 zum Solo-Bratschisten auf. Von 1901 bis 1930 war er Mitglied des Rosé-Quartetts und wirkte hier bei zahlreichen Uraufführungen mit, unter anderem von Schönbergs "Verklärter Nacht". Ruzitska galt als einer der führenden Bratschisten seiner Zeit, stellte eine populäre Persönlichkeit im Wiener Musikleben dar und war außerdem für seinen Humor bekannt. - Das schöne Foto ist mit dem Prägestempel des Ateliers d'Ora versehen und zusätzlich auf dem Unterlagskarton mit Bleistift signiert und datiert "d'Ora 1915". Continue reading

Order no. 2305-79
€ 850,-


Schebek, Edmund, Musikschriftsteller (1819-1895)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 3 Seiten (inkl. Anhang), kl-4, Prag, 18. 6. 1874. - An Franz Liszt in Rom, dem Schebek einen von ihm verfassten biographischen Beitrag über den Komponisten Johann Jakob Froberger übersendet. "Verehrungswürdigster Herr! Der Zufall spielte mir zwei Briefe der Herzogin Sibylla von Würtemberg in die Hand, die mir für die Feststellung der Biographie Joh. Jac. Frobergers von Wesenheit schienen, daher ich mich veranlaßt fand, dieselben begleitet von anderen mir zugänglichen Daten über sein Leben der Öffentlichkeit zu übergeben. Da Froberger nicht bloß zu den ältesten Vertretern Ihrer Kunst gehört, sondern allem Anscheine nach zugleich in der Compositionsweise seiner Zeit weit vorangeeilt ist und überhaupt eine bedeutendere Stellung in der Kunstgeschichte verdient, als man ihm bisher eingeräumt hat, so würde es mich ungemein freuen, wenn dem seinem Andenken geweihten Büchlein die Ehre beschieden wäre, auch der Aufmerksamkeit des Großmeisters der Kunst des Clavierspieles in unserer Zeit theilhaftig zu werden. Ich nehme mir daher die Freiheit, selbes Ihnen mit der Bitte zu übereichen, es hochgeneigter Annahme und Einsicht würdigen zu wollen. Insbesondere erbitte ich Ihre Aufmerksamkeit für das Verzeichniß der Werke, weil darin mehrere vorkommen, die in den biographischen Lexiken bisher nicht erwähnt erwähnt wurden, die aber wohl schon wegen ihres aus den Titeln ersichtlichen descriptiven Charakters mit Rücksicht auf die Zeit, in welcher sie entstanden, der Erachtung werth sein dürften. Daß übrigens meine auf den um 28 Jahre früheren Tod des Meisters gestüzte Annahme rücksichtlich der Zurückdatirung seiner Lehrzeit und seiner Anstellung als kais. Kammerorganist sich bestättiget, belieben Hochdieselben gütigst aus dem nebenstehenden Auszuge eines Schreibens zu ersehen, welches ich eben von H. Moritz Fürstenau, Privatbibliothekar Sr. Majestät des Königs von Sachsen erhalte. In der Hoffnung auf wohlwollende Entschuldigung meines Herandrängens verharre ich in tiefster Verehrung ergeben Edmund Schebek." (Es folgt der erwähnte Auszug mit Angaben zu Leben und Werk Frobergers). - Etwas gebräunt und fleckig, zwei Einrisse im Bug.

Der aus Halle an der Saale stammende Komponist Froberger (1616-1667) wirkte unter Kaiser Ferdinand II. zeitweilig als Organist am Wiener Hof und erhielt zuletzt eine Anstellung bei der musikbegeisterten Herzogin Sibylla von Württemberg-Mömpelgard. Sein umfangreiches Instrumentalwerk, das wesentlich zur Weiterentwicklung der Suitenform beitrug, ist aufgrund der schwierigen Quellenlage bis heute nicht vollständig bekannt. Der als Beamter, Historiker und Musikschriftsteller tätige Edmund Schebek (auch Schebeck oder Schöbeck) besaß eine Sammlung von Streichinstrumenten sowie eine prachtvolle Autographensammlung, unter anderem mit Werken Beethovens; seinen Aufsatz "Zwei Briefe über J. J. Froberger" (das Büchlein liegt im Original nicht bei) veröffentlichte er 1874 in Prag im Eigenverlag. Der gefeierte Komponist und Pianist Franz Liszt (1811-1886) verbrachte seinen Lebensabend abwechselnd in Rom, Budapest und Weimar. Continue reading

Order no. 2305-80
€ 220,-


Schön, Eduard (Pseud. Engelsberg, E. S), Komponist (1825-1879)

Eigh. Brief mit Unterschrift, 1 Seite auf Doppelblatt, in-8, Wien, 2. 7. 1864. - An den Wiener Musikverleger Carl Haslinger, dem er seine Komposition "Pagenlied" für 25 Gulden und 12 Freiexemplare überläßt. "... Ihren Antrag ... akzeptire ich hiermit, und bestätige unter Einem den Empfang des obigen Honorars. E[ue]r Hochwohlgeboren besitzen demnach das ausschließliche Verlagsrecht der obengenannten Composition. ... Ed. Schön (E. S. Engelsberg)". Leichter Schriftabklatsch. - Beiligend ein weiterer eigh. Brief mit Unterschrift "E. S. Engelsberg", 3 Seiten, in-8, Wien, 24. 2. 1873, vermutlich an den Sänger und Mediziner Emil Krauss (1840-1889) gerichtet. "... Ich beehre mich Ihnen ein Exemplar des (leider erst jetzt!) erschienenen Chores 'Heimweh', dessen Solo Sie mehrmals vorgetragen haben, mit der Bitte um freundliche Aufnahme zu übersenden. Ich habe mir erlaubt Ihnen Herr Doktor diesen Chor zu widmen, da ich kein anderes Mittel habe um Ihnen meine Bewunderung und meinen Dank für die seelenvolle Auffassung und wirkungsvolle Wiedergabe des Liedes genügend auszudrücken ...". Etwas fleckig.

Schön war promovierter Jurist, war als Ministerialrat im österreichischen Finanzministerium wesentlich an der Ausarbeitung des Börsengesetzes 1875 beteiligt und schrieb daneben zahlreiche Männerchöre, für die er auch die Texte verfasste; der Akademische Gesangverein und der Wiener Männergesangverein nahmen seine Lieder ab 1862 in ihr Repertoire auf. Er leitete auch eine Zeitlang die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Für seine künstlerische Tätigkeit nutzte er das nach seinem Geburtsort gewählte Pseudonym E. S. Engelsberg. Continue reading

Order no. 2001-75
€ 180,-


Schönberg, Arnold, Komponist (1874-1951)

Eigh. Brief mit Namensstampiglie und Unterschrift, 2 Seiten, kl-8, Wien (Stempel), 29. 12. (1910). - An seinen Schüler Rudolf Weirich. "Lieber Weyrich, bitte beruhigen Sie Ihre w[e]r[ten] Eltern. Ich kann leider augenblicklich so wenig, wie je, meine Schuld tilgen. Aber ich glaube bestimmt, daß ich es im Jänner werde tun können. Es geht mir recht miserabel. Große Enttäuschungen! Kalamitäten ohne Ende! Bitte, sagen Sie Ihrem Herrn Papa, ich lasse ihn um etwas Geduld bitten. Das geht doch hoffentlich! / Warum lassen Sie nicht öfters, was von sich hören. Webern schreibt mir sehr oft. Auch Jalowetz und Horwitz! Nur Heim[?] und Karger[?] nicht! - / Meine Pelleas Aufführung in Berlin hatte sehr großen Erfolg. Jetzt sind dort bei Kassierer[!] sechs Bilder von mir ausgestellt. In Prag wurde mein erstes Streichquartett, in München das Sextett mit großem Erfolg aufgeführt. Jetzt - am 2. Jänner ist in München ein Kompositions-Abend von mir. Aber ich kann nicht hinfahren! / Die Kurse an der Akademie sind mäßig besucht. Fürs erste Jahr nicht schlecht, aber für mich. Meine Harmonielehre soll bald heraus. Mitte Februar soll mit dem Druck begonnen werden! Aber ich habe bis dahin noch viel daran zu arbeiten. In Wien soll die Kammersinfonie oder die Orchesterlieder aufgeführt werden. Sonst ist augenblicklich wenig los. / Schreiben Sie mir einmal was Aufrichtiges[?], wie es Ihnen beim Dirigieren geht? Wie Sie im Theater stehen; was für Chancen fürs nächste Jahr, und so weiter. Herzl[iche] Grüße, Prosit Neujahr, Ihr Arnold Schönberg."

Inhaltsreicher Brief aus einer Zeit, die für Schönberg noch durch finanzielle Nöte gekennzeichnet war und künstlerisch für ihn den Übergang von der tonalen zur atonalen Musik bedeutete. Erwähnt werden eine Reihe seiner Schüler, wichtige Werke aus den ersten zehn Jahren seines kompositorischen Schaffens sowie Schönbergs Betätigung als Maler. Der Briefempfänger Rudolf Weirich (1886-1963), Sohn des Wiener Domkapellmeisters August Weirich, studierte bis zum Jahr 1910 bei Schönberg Komposition, wurde dann Korrepetitor und Kapellmeister an verschiedenen Bühnen, Mitarbeiter der RAVAG und zuletzt Studienleiter an der Wiener Staatsoper. Anton von Webern (1883-1945) war einer der ersten Schüler Schönbergs und gehörte mit Alban Berg zum inneren Kreis der Wiener Schule. Heinrich Jalowetz (1882-1946) studierte sowohl bei Arnold Schönberg wie bei Alexander von Zemlinsky und dirigierte später mehrere Werke des Schönberg-Kreises. Karl Horwitz (1884-1925) nahm bis 1908 Privatunterricht bei Schönberg und wurde 1911 von Zemlinsky als Kapellmeister am Deutschen Landestheater in Prag engagiert. - Schönbergs 1902/1903 komponierte symphonische Dichtung "Pelleas und Melisande" stieß bei der Wiener Uraufführung unter der Leitung des Komponisten (1905) zunächst auf Unverständnis. Bei dem erwähnten "ersten Streichquartett" handelt es sich vermutlich um das 1904/1905 entstandene Quartett in d-moll (op. 7), nicht um das bereits 1898 aufgeführte Frühwerk in D-Dur ohne Opuszahl; das Sextett (op. 4, 1899) wurde von Richard Dehmels Gedicht "Verklärte Nacht" inspiriert und ist eines der bekanntesten Werke des Komponisten. Schönbergs Harmonielehre, von ihm als "Handwerkslehre" verstanden, erschien wie geplant im folgenden Jahr. Die Kammersymphonie für fünfzehn Soloinstrumente (op. 9) war im Februar 1907 in Wien durch das Rosé-Quartett und Mitglieder des Hofopernorchesters uraufgeführt worden und bewirkte einen kleinen Skandal; bei einer weiteren Aufführung im März 1913 kam es zu tumultartigen Szenen ("Watschenkonzert"). Die Sechs Orchesterlieder (op. 8) entstanden in den Jahren 1903-1905, wurden aber erst 1913 von Schönberg nochmals revidiert und zur Drucklegung freigegeben. - Die im Stempel angeführte Wohnung auf der Hietzinger Hauptstraße hatte Schönberg im Februar 1910 mit seiner Familie bezogen. Er nutzte sie auch als Atelier - das Malen war ihm damals gleich wichtig wie das Komponieren - und schuf hier in den folgenden Monaten eine Reihe von Selbstporträts, Porträts, Nachtstücken und anderes. Im Juni versuchte er in der renommierten Wiener Galerie Miethke eine Einzelausstellung zu bekommen, was jedoch nicht gelang. Der Buchhändler, Verleger und Konzertveranstalter Hugo Heller ermöglichte Schönberg schließlich im Oktober 1910 seine erste Ausstellung mit rund 40 Bildern und Zeichnungen. Paul Cassirer (so die korrekte Schreibung) war ein bedeutender Verleger, Kunsthändler und Galerist in Berlin, wo Schönberg in den Jahren 1901 bis 1903 als Kapellmeister und Theorielehrer tätig war. Continue reading

Order no. 2105-72
€ 6500,-


Schultze, Norbert, Komponist (1911-2002)

Porträtpostkarte (Foto Röhert, Berlin) mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift im weißen Unterrand, 24. 3. 1968.

Schultze wurde vor allem durch den 1938 komponierten und 1941 erstmals von Radio Belgrad ausgestrahlten Welterfolg "Lili Marleen" bekannt, schrieb aber auch eine Reihe von Bühnenwerken (darunter die Märchenoper "Schwarzer Peter"), Musicals und Filmmusik. Continue reading

Order no. 2309-74
€ 75,-


Sibelius, Jean, Komponist (1865-1957)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift in deutscher Sprache, 1 Seite, kl-4, Järvenpää, 5. 9. 1921. - An den Musikverleger Robert Heinrich Lienau. "Lieber Herr Lienau, Bitte gütigst das Geld, das ich bei Ihnen habe an meinen[!] Tochter zu senden, unter Adresse: Fräulein Katarina Sibelius / Adr: Oberstleutnant Bazing, Hohenstaufenstr. 21. Stuttgart. / Anbei ein Papier mit meiner Unterschrift, das als Quittung zu ergänzen und zu brauchen ist. Mit den herzlichsten Grüssen, Ihr ergebener Jean Sibelius". Ohne die Beilage. - Geschrieben auf Terwakoski-Büttenpapier mit Wasserzeichen Elchkopf; Bleistiftvermerke des Empfängers. Gelocht, minimale Mängel am rechten Rand.

Robert Heinrich Lienau (1866-1949) leitete seit 1898 den deutschen Musikverlag Robert Lienau in Erzhausen und übernahm 1905 von Sibelius dessen Werke op. 46-56 in seinen Verlag. Aus der 1892 geschlossenen Ehe des Komponisten mit Aino Järnefelt gingen neben Katarina (1903-1984) noch fünf weitere Töchter hervor. Continue reading

Order no. 2105-77
€ 1200,-


Sinopoli, Giuseppe, Dirigent und Komponist (1946-2001)

Farbige Porträtkarte der Deutschen Grammophongesellschaft mit eigenhändigem Namenszug im Unterrand, ohne Ort und Datum (um 1995).

Der in Venedig geborene und in Messina aufgewachsene Musiker trat in den Siebzigerjahren vor allem als Komponist in Erscheinung, bis er sich mit vielbeachteten Neuinterpretationen von Verdi-Opern einen Namen als international bedeutender Dirigent machte. Continue reading

Order no. 2109-78
€ 90,-


Slezak, Leo, Tenor (1873-1946)

Beidseitig eigenhändig beschriebene Porträtpostkarte (Rollenbild als Alfonso in Wolfgang Korngolds Oper "Violanta") mit Unterschrift, Wien, 20. 12. 1927. - "Lieber Herr College, ich danke Ihnen herzlich für die Marken, Sie haben mir eine große Freude damit gemacht. - Ich bin ganz traurig, daß Sie diese herrliche Sammlung hergeben wollen - seien Sie mir nicht leichtsinnig und wenn schon - dann womöglich nicht verschleudern. Herzliche Grüße und beste Weihnacht von Ihrem Slezak".

Slezak war leidenschaftlicher Briefmarkensammler. In "Wortbruch", einem seiner autobiographischen Bücher, beschreibt er humorvoll eine damit verbundene Episode aus seinem Leben. Continue reading

Order no. 2403-75
€ 130,-


Slezak, Leo, Tenor (1873-1946)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 3 1/2 Seiten, kl-8, Tegernsee, 30. 7. 1902. - (An den Intendanten des Prinzregententheaters in München). "Euer Wolgeboren! Teile Ihnen ergebenst mit, daß ich mich hier in Tegernsee aufhalte, falls Sie mich zu Proben brauchen sollten. - Auch bitte ich Sie, die Güte zu haben mir mitzutheilen, wann Einer der Herrn Correpititoren[!] in München ist, der mit mir eine oder zwei Soloproben vom Tannhäuser halten könnte, da ich denselben seit 2 Jahren nicht in pariser Bearbeitung gesungen habe; sollte eine Probe nicht möglich sein so möchte ich gerne die Rolle = privatim = bei einem der Herrn durchnehmen. Ich bitte Sie, die Güte zu haben mir auf einem Kärtchen das mitzutheilen, weil ich dann so bald als möglich nach München zur Probe käme. - Auch stünde ich da zu einer eventuellen Costümprobe zur Verfügung. - Indem ich Sie bitte meine Belastigung[!] gütigst zu entschuldigen auch mir ehemöglichst Nachricht zukommen zu lassen, zeichne ich mit dem Ausdrucke der vorzüglichsten Hochachtung ergebenst Slezak Leo".

Das Prinzregententheater in München-Bogenhausen wurde in den Jahren 1900-1901 von Max Littmann nach dem Vorbild des Bayreuther Festspielhauses errichtet. Bereits 1863 hatten Richard Wagner und der Bayernkönig König Ludwig II. ein eigenes Festspielhaus für München geplant, das von Gottfried Semper gebaut werden sollte. Das Projekt scheiterte aber und geriet in Vergessenheit. Der Bau des Prinzregententheaters, gegen den Wagners Witwe Cosima zunächst heftig opponierte, holte seine Verwirklichung Jahrzehnte später nach und leitete eine glanzvolle Ära sommerlicher Opernfestspiele in München ein. Wagners fünfte vollendete Oper "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg" wurde 1845 in Dresden uraufgeführt und vom Komponisten später mehrfach umgeändert; die sogenannte Pariser Fassung entstand 1861. Die Titelpartie zählte zu den Glanzrollen von Leo Slezak. Continue reading

Order no. 2202-86
€ 300,-


Stolz, Robert, Komponist (1880-1975)

Zwei maschinschriftliche Briefe (einer davon als Durchschlag) mit eigenhändiger Unterschrift, jeweils 1 Seite, kl-4, Wien, 21. 6. und 3. 8. 1972. - An den Schriftsteller und Übersetzer Max Knight in Berkeley, der sich für seine englische Bearbeitung von Nestroys "Der Talisman" Musik von Stolz wünschte. "... werde ich Ihnen in den nächsten Tagen einige Manuskripte schicken, mit der Anmerkung, für welche Stellen im TALISMANN[!] ich mir diese Kompositionen denke. Es dürfte nicht schwer sein für Sie und Ihren Freund und Mitarbeiter Joe Fabry diese Kompositionen zu textieren. Wie ich aus den mir eingesandten Texten ersehe, haben Sie beide eine große Erfahrung und beherrschen vollkommen Sprache und Reimtechnik. Wo sich die Möglichkeit ergibt, werde ich vielleicht einen Ihrer Texte komponieren, aber für mich ist es viel leichter, wenn ich Ihnen die Musik für den jeweiligen musikalischen Komplex schicke und Sie den Text dazu dichten. Wie Sie wissen, es gibt nur 7 Ganztöne und 5 Halbtöne, während die englische sprache mindestens 8000 Worte umfasst ...". - Der Durchschlag unregelmäßig beschnitten, etwas knittrig und seitlich mehrfach gelocht. - Beiliegend zwei bildgleiche eigh. Grußkarten von Robert Stolz an Max Knight vom August 1972, zusätzlich unterschrieben von seiner Frau Einzi.

Der als Max Eugen Kühnel geborene Briefempfänger (1909-1993) floh nach dem Anschluss über London und China in die USA, wo er Werke deutschsprachiger Schriftsteller wie Christian Morgenstern, Bertolt Brecht, Karl Kraus und Johann Nestroy in kongenialer Weise ins Englische übersetzte. Seine gemeinsam mit dem ebenfalls aus Österreich emigrierten Joseph Fabry (eigentlich Josef Epstein) erstellte Talisman-Bearbeitung erschien bereits 1967 in New York im Druck. Continue reading

Order no. 2102-83
€ 300,-


Strauß, Eduard, Komponist und Kapellmeister (1835-1916)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 1/2 Seiten auf liniertem Doppelblatt mit goldgeprägtem Monogramm, gr-8, Baden (bei Wien), 11. 7. 1914. - An Baronin Reislin von Sonthausen ebenda. "Eure Excellenz! Ich beehre mich zur geneigten Kenntnis zu bringen, daß ich am 1. d. Nachmittags hier anlangte, leider aber in leidendem Zustand. Mein chronisches Leiden der Verdauungsorgane, zeigt sich wieder merklicher als je, und bereitet mir viel Schmerzen. Alle meine Lieblings-Promenaden konnte ich denn bisher nicht frequentieren. Auch drängt es mich Eurer Excellenz und dem lieben hochgeehrten Herrn Baron Sohn meine Aufwartung zu machen, und erlaube mir denn zu bitten, gütigst Tag und Stunde bestimmen zu wollen. Die Temperatur ist bis jetzt für mich eine zu niedrige. Ein Achtziger-Candidat braucht zum Wohlbefinden mindestens 27 Grade Wärme! Die bisherigen 'Lüftchen' aber sind für die so geringe Blutcirculation eines Greises nicht genügend! Mit der Bitte, dem hochgeehrten Herrn Baron Sohn gütigst den Ausdruck meiner hochachtungsvollsten Complimente übermachen zu wollen, zeichnet mit innigster Verehrung in treuester Ergebenheit Eduard Strauß." Mit eigenhändigem Kuvert; die letzte Seite gering fleckig. - Beiliegend eine Kabinettfotographie des Hoffotographen Julius Gerstinger (beschnitten und fleckig, Schaden am oberen Bildrand).

Stets im Schatten seines berühmteren Bruders Johann stehend, trug Eduard wesentlich zum Erfolg des Familienunternehmens bei und leitete über 30 Jahre lang alleine die Strauß-Kapelle. Zweimal gastierte er mit ihr in Nordamerika: vom Mai bis Dezember 1890 gab er Konzerte in 70 oder 80 Städten, eine zweite Tournee fand vom Oktober 1900 bis Februar 1901 statt. Unmittelbar nach dieser löste Eduard Strauß das Orchester auf und zog sich ins Privatleben zurück. Continue reading

Order no. 2309-76
€ 275,-


Strauß, Eduard, Komponist und Kapellmeister (1835-1916)

Musikalisches Albumblatt mit eigenhändiger Notenzeile, Widmung und Unterschrift, quer-8, New York, Juli 1890. - Fünf Takte im 3/4-Takt. "Der sehr geschätzten Mrs. Hall gewidmet von Eduard Strauß". - Rückseitig ein musikalisches Albumblatt des österreichischen Pianisten und Komponisten Franz Bendel (1833-1874), bezeichnet "Souvenir de Hongrie", Boston, 5. 7. 1872.

Stets im Schatten seines berühmteren Bruders Johann stehend, trug Eduard wesentlich zum Erfolg des Familienunternehmens bei und leitete über 30 Jahre lang alleine die Strauß-Kapelle. Zweimal gastierte er mit ihr in Nordamerika: vom Mai bis Dezember 1890 gab er Konzerte in 70 oder 80 Städten, eine zweite Tournee fand vom Oktober 1900 bis Februar 1901 statt. Unmittelbar nach dieser löste Eduard Strauß das Orchester auf und zog sich ins Privatleben zurück. - Der rückseitige Eintrag steht im Zusammenhang mit dem Weltfriedensjubiläum und dem Internationalen Musikfestival von 1872, das die Stadt Boston zur Feier der Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges veranstaltete; auch Johann Strauß war dazu eingeladen und wurde dort als "König des Walzers" gefeiert. Continue reading

Order no. 2305-85
€ 450,-


Strawinsky, Igor, Komponist (1882-1971)

Kartonblatt mit aufgezogenem Originalfoto und eigenhändigem Namenszug, 30 x 20,5 cm.

Nach Angabe des Vorbesitzers zeigt das Foto den russischen Komponisten mit George Manzau, Orchesterwart der Hamburger Symphoniker, bei einer Konzertprobe 1962 in Hamburg. Continue reading

Order no. 2009-70
€ 580,-


Wagner, Richard, Komponist (1813-1883)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 Seite auf Doppelblatt, in-8, ohne Ort und Datum (nach Bleistiftvermerk eines Vorbesitzers Paris, 26. 6. 1860). An seinen Pariser Musikverleger und Freund Gustave-Alexandre Flaxland (1821-1895). "Ach, mein verehrtester Herr Flaxland! Da komme ich wieder mit einer Plage. Ich bin heute übermässig beschäftigt, mein Diener ist sehr dumm und weiss nicht Französisch. Andrerseits weiss ich, dass der Empfang von Musikalien, wie die beiliegend angezeigten, mit Chicanen verknüpft ist; jedenfalls aber haben Sie Jemand, der so etwas gut besorgt. Also -: haben Sie doch die grosse Güte, mir schnell die angekommene Musik (ich hoffe, die sehnlichst erwartete Partitur von Tannh.) auslösen zu lassen, damit ich sie heute vor Abend noch bekomme. Seien Sie mir nicht böse! - Ich hoffe Sie noch zu sehen, und bleibe jedenfalls Ihr sehr ergebener Richard Wagner." Geschrieben auf dünnem rosafarbenem Papier; hinten am Falz des Bogens ist eine handschriftliche Übersetzung des Briefs ins Englische angeheftet.

Richard Wagner, Sämtliche Briefe Bd. 12, Nr. 169 (dort etwas gekürzt und datiert "Juni 1860"). - 1859 musste Wagner aus politischen Gründen Venedig verlassen. Nach einem Zwischenaufenthalt in Luzern begab er sich zusammen mit seiner ersten Frau Minna nach Paris, wo er bereits in den Jahren 1840-1842 unter ärmlichen Bedingungen gelebt hatte. Hier schloss er im Jänner 1860 mit Flaxland einen Vertrag über die Publikation seiner älteren Opern. Flaxland brachte im folgenden Jahr die französische Fassung des "Tannhäuser" als Klavierauszug und in Einzelstücken heraus; ihre Einstudierung durch Wagner an der Opéra Garnier in Paris wurde allerdings ein Misserfolg und der Komponist zog sein Werk zurück. Continue reading

Order no. 2205-76
€ 6800,-


Wagner, Wolfgang, Regisseur (1919-2010)

Porträtfoto 18 x 12,5 cm (Aufnahme Lauterwasser, Bildarchiv Bayreuther Festspiele) mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift, Bayreuth 1984. - Beiliegend maschinschriftlicher Brief mit eigenhändiger Unterschrift, 1/2 Seite, kl-4, Bayreuth (Briefkopf der Festspiele), 24. 5. 1967. - Dankt einem Intendanten für die Freigabe einer Tänzerin. "... Ich hoffe sehr, Sie in diesem Jahr einmal in Bayreuth zu sehen ...".

Der Opernregisseur und Bühnenbildner Wolfgang Wagner war das dritte Kind von Siegfried und Winifred Wagner und ein Enkel von Richard Wagner. Er leitete die Bayreuther Festspiele von 1951 bis 1967 gemeinsam mit seinem Bruder Wieland und von 1967 bis 2008 allein, wobei er sie auf eine neue künstlerische und organisatorische Grundlage stellen konnte. Continue reading

Order no. 2009-74
€ 175,-


Webern, Anton (von), Komponist (1883-1945)

Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift, Maria Enzersdorf, 16. 10. 1933. - An Rudolf Weirich in Wien. "Lieber Herr Dr., ich muß auf par[!] Tage weg u. bitte Sie u. Bittner vielmals, mich ja am 18. (Mittwoch) u. Samstag, d. 21. zu vertreten! Haben Sie die Güte u. seien Sie so lieb, sich mit Hofrat Bittner wegen der Aufteilung zu besprechen! Die Ravag verständige ich. Schönsten Dank im voraus! Immer Ihr Webern".

Webern, einer der ersten Schüler von Arnold Schönberg, gehörte zum inneren Kreis der "Wiener Schule" und gilt auch als Vorläufer der seriellen Musik. Er war seit 1927 als Dirigent und seit 1930 als Fachberater, Lektor und Zensor bei der RAVAG, der ersten österreichischen Rundfunkgesellschaft, tätig. 1945 wurde er von einem amerikanischen Soldaten versehentlich erschossen. Der Jurist Rudolf Weirich (1886-1963), ebenfalls ein Schönberg-Schüler, arbeite als Korrepetitor und Kapellmeister an verschiedenen Bühnen, wurde 1928 Direktor der Wiener Volksoper und 1930 so wie Webern Mitarbeiter der RAVAG. "Hofrat Bittner": der Wiener Komponist und Schriftsteller Julius Bittner (1874-1939), ursprünglich Beamter im Justizministerium und in der Zwischenkriegszeit ebenfalls beim Rundfunk tätig. Continue reading

Order no. 2302-81
€ 1650,-


Wellesz, Egon, Komponist (1885-1974)

Eigenhändiges Schreiben mit Unterschrift, 1 1/2 Seiten, gr-8, Oxford (gedruckter Briefkopf), undatiert (1938). - Empfehlungsschreiben für den damals 25-jährigen Musiker Friedrich Wildgans. "... Friedrich Wildgans ist mir als ausgezeichneter Musiker, Komponist, Theorielehrer und vorzüglicher Clarinettist seit Jahren sehr wohl bekannt und ich habe seine Entwicklung mit wärmstem Interesse verfolgt. Herr Wildgans hat auch in den letzten Jahren organisatorisch sehr viel für die Verbreitung zeitgenössischer Musik in Wien geleistet und die Werke ausländischer Musiker aufführen helfen und selbst bei diesen Aufführungen mitgewirkt ..."

Der in Wien geborene Komponist und Musikwissenschaftler Egon Wellesz war einer der ersten Privatschüler von Arnold Schönberg, verfasste 1920 die erste Biographie über seinen Lehrer und gründete zusammen mit Rudolf Réti die Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM). Ab 1929 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Wien, emigrierte er 1938 über Amsterdam nach England, wo er für kurze Zeit an der im Briefkopf angegebenen Adresse wohnte; 1946 erhielt er die britische Staatsbürgerschaft. - Friedrich Wildgans (1913-1965), Sohn des Dichters Anton Wildgans, war Schüler von Joseph Marx, unterrichtete am Mozarteum und arbeitete von 1936 bis 1940 als Soloklarinettist an der Wiener Staatsoper. Wegen seiner Unterstützung der Widerstandgruppe um Roman Scholz längere Zeit inhaftiert, fand er nach dem Krieg erst 1955 wieder eine dauernde Anstellung an der Wiener Musikakademie. Von 1948 bis 1961 war er Präsident der österreichischen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Continue reading

Order no. 2403-86
€ 450,-


Wittgenstein, Paul, Pianist (1887-1961)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 Seite, kl-4, Wien (Briefkopf), 16. 3. 1923. - "Sehr geehrter Herr! Empfangen Sie meinen besten Dank für die freundliche Widmung der drei Klavierstücke & die Übersendung des Manuskriptes. Wünschen Sie, daß ich Ihnen dieses Letztere zurück schicke, oder war es als Geschenk gedacht? Zu einem Vortrag in der Öffentlichkeit, das sage ich offen, eignen sich die Stücke nicht. Mit nochmaligem bestem Danke Ihr ergebener Paul Wittgenstein". - Auf zart liniertem Papier geschrieben; geringfügige Bugmängel.

Der aus einer hochmusikalischen Familie stammende Paul Wittgenstein, Sohn des Industriellen Karl Wittgenstein und Bruder des Philosophen Ludwig Wittgenstein, studierte unter anderem bei Theodor Leschetitzky Klavier und debütierte 1913 im Wiener Musikverein. Zwei Jahre später verlor er aufgrund einer Kriegsverletzung den rechten Arm, setzte aber dennoch seine Pianistenkarierre erfolgreich fort. Mehrere namhafte Komponisten schrieben für ihn Klavierstücke für die linke Hand. Von 1931 bis 1938 leitete Wittgenstein eine Klavierklasse am Neuen Wiener Konservatorium; nach dem Anschluss emigrierte er in die USA. Continue reading

Order no. 2305-95
€ 750,-


Wolf, Hugo, Komponist (1860-1903)

Eigh. Brief mit Unterschrift, 4 Seiten, kl-8, Wien, 18. 1. 1895, mit eigh. Kuvert. - Ausführliches Schreiben an seinen Freund und Förderer, den Richter und Komponisten Oskar Grohe in Mannheim. "Mein lieber Freund! Ein Wunder, ein Wunder, ein unerhörtes Wunder ist geschehen. Der lang ersehnte Operntext hat sich endlich gefunden; Fix und fertig liegt derselbe vor mir u. ich brenne nur so vor Begierde mich an die musikalische Ausführung zu machen. Sie kennen doch die Novelle "der Dreispitz" von Pedro de Alarcon. Dieselbe ist bei Reclam erschienen. Frau Rosa Mayreder, eine, mir seit Jahren bekannte, geniale Frau, hat das Kunststück fertig gebracht die Novelle in ein äußerst wirkungsvolles Opernbuch umzuwandeln u. sich künstlerisch auf der Höhe des Dichters zu halten. Freund Schalk, dem ich das Buch vorgelesen äußerte sein überschwengliches Entzücken über die außerordentliche Kraft u. Geschicklichkeit der Verfasserin u. meinte, es sei die komische Oper par excellence. ..." Weiters über eine erhoffte finanzielle Unterstützung durch den Freiherrn Franz von Lipperheide. "... In zwei Jahren längstens hoffe ich das Werk vollenden zu können. Mit aller Macht drängt es mich den Wirrsalen meiner jetzigen Verhältnisse zu entfliehen, der mich umgebenden Stickluft zu entweichen, um neue Eindrücke auf mich einwirken zu lassen. Mit Recht schreibt einmal der unglückliche Stauffer-Bern an Peter Halm: 'Lokalwechsel ist sehr gut, merke Dir das. Ist man zu lange an einem Ort, so lullt man sich sachte in eine gewisse Selbstgenügsamkeit ein, zu welcher gute Freunde u. die liebe Faulheit (Geistesfaulheit) das ihrige beitragen.' Wie wahr! ... Partitur u. Klavierauszug des so lange zaudernden Feuerreiters haben Sie wohl schon erhalten? Den Hymnus habe ich nicht verkauft. Schott druckt ihn zwar auf seine Kosten, aber das Eigenthumsrecht hat er nicht erworben. Dieser Tage geht mein Gesuch an den deutschen Kaiser ab, dem das Stück gewidmet werden soll. Ich bin höchst begierig zu erfahren, ob mein Gesuch in Gnaden erledigt wird. Zwei bis drei Wochen werde ich auf den Bescheid wohl warten müssen. Prof. Schmidt in Berlin wird den Hymnus auf Ochsen's Veranlassung aufführen. Und somit: 'Gnade Gott der Sache dein.' Das hätte ich schon in die Partitur des Feuerreiters hinein schreiben sollen. Aber gute Gedanken kommen leider oft zu spät. Herzliche Grüße von Ihrem still getreuen Hugo Wolf." - Vollständige Transkription beiliegend.

"Der Corregidor" erlebte am 7. Juni 1896 in Mannheim seine Uraufführung und wurde mit großem Beifall aufgenommen, konnte sich jedoch nicht dauerhaft auf den Spielplänen behaupten. Die Librettistin Rosa Mayreder (1858-1938) war eine energische Vorkämpferin der Frauenemanzipation in Österreich; Franz Schalk (1863-1931) war Dirigent und langjähriger Direktor der Wiener Staatsoper. Die 1888 als Lied mit Klavierbegleitung veröffentliche Ballade "Der Feuerreiter" (nach Mörike) wurde von Wolf 1892 auch für Chor und Orchester bearbeitet. Franz Freiherr von Lipperheide (1838-1906) war ein deutscher Verleger, der Tirol zu seiner zweiten Heimat machte; in dem von ihm errichteten Schloss Neu-Matzen vollendete Wolf den "Corregidor". Karl Stauffer, genannt Karl Stauffer-Bern (1857-1891) war ein Schweizer Maler, Radierer und Bildhauer, der durch Suizid endete; Peter Halm (1854-1923) war Professor für Radierkunst in München. Seinen patriotischen Hymnus "Dem Vaterland" (nach Text von Robert Reinick) versuchte Wolf mehrfach Kaiser Wilhelm II. zu widmen, was dieser jedoch aus inhaltlichen Gründen ablehnte. Continue reading

Order no. 2001-98
€ 4800,-


Wolf-Ferrari, Ermanno, Komponist (1876-1948)

Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift (aus dem Gästebuch des Ehepaares Baron von Stranz), Altaussee, 24. 12. 1943. "Ricorderò sempre il bel Natale in casa della Baronessa e del Barone v. Strantz al Alt Aussee, dove non ci sono bonbons nè anglesi nè americani ...".

Der deutsch-italienische Komponist, der als Erneuerer der Opera buffa gilt ("Die vier Grobiane"), erhielt 1939 eine Professur für Komposition am Salzburger Mozarteum und ließ sich in der Folge in Altaussee nieder. Nach dem Krieg übersiedelte er nach Zürich, sein letztes Lebensjahr verbrachte er in Venedig. Continue reading

Order no. 1902-97
€ 275,-


Yun, Isang, Komponist (1917-1995)

Eigenhändige Notenzeile (3 Takte) auf Notenpapier mit Unterschrift, quer-8, Berlin, 15. 12. 1989. - Leichte Faltspur.

Der in Südkorea aufgewachsene Isang Yun (eigentlich Yun I-sang) studierte in Paris und Berlin und erlangte mit seinen Kompositionen, in denen er fernöstliche Traditionen mit Techniken der westlichen Avantgarde verschmolz, internationale Anerkennung. 1967 wurde er nach einem Besuch Nordkoreas vom südkoreanischen Geheimdienst aus Deutschland entführt und wegen angeblichen Landesverrats in Südkorea zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach internationalen Protesten im Februar 1969 wieder freigelassen, kehrte er nach Deutschland zurück und erhielt 1971 gemeinsam mit seiner Frau die deutsche Staatsbürgerschaft. Continue reading

Order no. 2403-90
€ 240,-