Geboren 1886 in Klagenfurt als Tochter des Finanzlandesdirektors Karl Freiherr von Czoernig, wollte sie schon früh Künstlerin werden. Da an der Kunstakademie in Wien damals nur männliche Studenten zugelassen waren, besuchte sie zunächst die Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen und studierte später an der großherzoglichen Schule in Weimar. Ihr Lehrer in der schwierigen Technik der Radierung war Professor Ludwig Michalek (1859-1942), mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband.
Als junge Frau heiratete sie den k. k. Marineoffizier Siegfried Gobanz. Dieser wurde 1918 mit dem Ende der Monarchie aus seiner beruflichen Laufbahn geworfen und konnte den Lebensunterhalt des Paares nicht mehr alleine bestreiten. War die Kunst für Herta Czoernig zunächst eher Liebhaberei gewesen, so wurde sie nun zu einer Lebensaufgabe und zum Broterwerb.
Herta Czoernig schuf neben Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern vor allem Radierungen (rund 500 Stück), die sie in anstrengender Arbeit meist selbst vervielfältigte. Im Mittelpunkt standen dabei vorwiegend topographische Motive, unter denen die Ansichten von österreichischen, aber auch deutschen Musikerhäusern besonders hervorragen. Sie fing die Atmosphäre dieser Stätten einfühlsam ein und unterstrich ihre besondere Bedeutung in der Regel durch eine passende Notenzeile. Besonders oft vertreten ist der Komponist Ludwig van Beethoven, der seine Wohnungen sehr häufig wechselte. Die nähere Datierung dieser Radierungen ist schwierig; im Wesentlichen sind sie wohl den letzten zwei Jahrzehnten ihres Schaffens zuzuordnen.
Wir haben nach dem Tod der Künstlerin (1970) die von ihr geätzten Kupferplatten aus ihrem Nachlass erworben und fertigen von ihnen seither in Zusammenarbeit mit einer der letzten Kupferdruckereien Wiens die hier angebotenen Blätter an. Es handelt sich dabei um originale Druckgraphik und keineswegs um Reproduktionen. Für jeden Abzug wird die Kupferplatte separat eingefärbt und auf einer Handpresse gegen angefeuchtetes Büttenpapier gedrückt (Tiefdruckverfahren). Die Blätter werden dann von uns einzeln mit der Hand koloriert, beschriftet und mit der Signatur „Nachlass H. Czoernig“ versehen.
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